First Contact – Faszination Musiktheater
Musiktheater und Neue Musik gehören zu den komplexesten Kunstformen. Ihre Faszination erschließt sich häufig nicht unmittelbar, sondern erst, wenn die Möglichkeit besteht, sich näher damit zu beschäftigen. Daher starten die Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld im Rahmen der Förderung von 2019 bis 2022 unter dem Label First Contact – Faszination Musiktheater eine Reihe, um junges Publikum partizipativ für Musiktheater und Konzerte zu begeistern. Geplant ist, dass jeweils eine etablierte Komponistin oder ein Komponist eine*n Kompositionsstudent*in anleitet, um gemeinsam ein Stück im Kammerformat zu entwerfen. Insgesamt entstehen so drei Uraufführungen. Für die neuen Stücke werden Jugendliche in den Gestaltungsprozess eingebunden und stehen in den Aufführungen selbst mit auf der Bühne. Zugleich arbeitet der oder die Komponist*in in Workshops mit den Bielefelder Philharmonikern an einem eigenen Werk, das im Rahmen des regulären Konzertprogramms uraufgeführt wird.
Schauspiel – Laboratorium: Recherche, Struktur, Freiheit
Die Schauspielsparte des Theater Bielefeld sucht in drei Produktionen nach Wegen, um die herkömmliche Formate und Arbeitsweisen des Theaters zu überwinden und Methoden neuen theatralen Erzählens zu finden. In der im Januar 2020 entstandenen szenischen Installation „Requiem“ des Künstlerkollektivs RAUM+ZEIT erlebt jede*r Zuschauer*in auf dem Weg durch das Konzerthaus Rudolf-Oetker-Halle in einzelnen Begegnungen mit Schauspieler*innen eine Familiengeschichte und deren Verstrickungen. Das Projekt „I’m no spring chicken, darling.“ (AT) des queer-feministischen Kollektivs Henrike Iglesias erforscht die Bedeutung des Alterns in unserer Gesellschaft; das Ergebnis der Zusammenarbeit aus freier Szene und Stadttheater, von Performancekünstlerinnen und Schauspieler*innen wird ab Mai 2021 zu sehen sein. In der kommenden Spielzeit wird schließlich eine Kooperation mit der Recherche-Theaterautorin Anna Jelena Schulte zur Premiere kommen, bei der aus zahlreichen Interviews ein Theaterabend über psychische Erkrankungen entsteht.
TANZ Bielefeld – D3 – Dance Discovers Digital
Drei Spielzeiten lang macht TANZ Bielefeld (Künstlerische Leitung: Simone Sandroni) die Digitalisierung zu seinem künstlerischen Experimentierfeld. Unter dem Titel D³ – Dance Discovers Digital entstehen drei Tanzabende, die die Wirkung neuester Medientechnologien nicht nur inhaltlich reflektieren, sondern in den physischen Bühnenraum holen. Gemeinsam mit Designer*innen, Programmierer*innen und Medientechniker*innen entwickeln die international renommierten Choreograf*innen Moritz Ostruschnjak, Nanine Linning und Stephanie Thiersch völlig neue Formate und schreiben den Tanz als eines der ältesten Ausdrucks- und Kunstmittel überhaupt in die digitale Zukunft fort.
NEUE WEGE: Das »Bielefelder Studio« als spartenübergreifendes Projekt
Eines der aktuell wesentlichen Ziele der Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld ist es, die Grenzen herkömmlicher Professionalisierung zu überwinden und traditionelle Berufsbilder zu hinterfragen. In dem spartenübergreifenden Projekt Bielefelder Studio können sich drei junge Künstler* innen aus den Bereichen Gesang, Tanz und Schauspiel jeweils eine Spielzeit lang weiterbilden und entwickeln. Die Mitglieder des Studios werden in die geförderten Projekte eingebunden. Parallel finden ein Mentoringprogramm und Workshops statt.