MÜLHEIM A. D. RUHR

© Hundertpro Festival, Copyright v2a.net

HUNDERTPRO FESTIVAL

14 künstlerische Arbeiten, 3 Bühnen, 2 Moderator*innen, 1 Ort: Der Ringlokschuppen Ruhr! Das HundertPro Festival wird 5 Jahre alt! Hier habt ihr die Möglichkeit, in kurzen Slots Tanz, Theater, Performances, Comedy, Spoken Word und Videos anzugucken und zu genießen. Es ist für alle etwas dabei und es gibt wie immer viel Neues zu entdecken. Aber hundertpro!

BROMIO (UA)

das unzerstörbare leben – Anagoor Ӏ Simone Derai und Marta Ciappina

An der Schnittstelle von Tanz, Performance und Theater entfaltet BROMIO ein poetisches Ritual der Trance. Eine Gruppe von Individuen begibt sich hier auf die Suche nach Bewusstseinszuständen, die sie aus dem gesellschaftlichen Gefüge der Normalität heraustreten lassen, in dem sie leben. BROMIO ist die Möglichkeit einer Begegnung mit dem Anderen in uns und um uns herum. Und die Einladung an eine Stadtgesellschaft, sich in einem veränderten Verhältnis selbst zu begegnen und Gemeinschaft neu zu erfahren. Dort, wo ihre individuellen und kollektiven Erinnerungen halb verborgen aufeinander treffen: BROMIO kommt im verlassenen obersten Stockwerk der Ruhrorterstraße 108-110 zur Aufführung – einem Gebäude, in dem sich sinnbildlich die Industrie-, Migrations- und kulturelle Geschichte von Mülheim an der Ruhr überlagern.

BESETZUNG
Rama Al Sayasneh
Marta Ciappina
Anso Dautz
Ines Fellinger
Franziska Götzen
Käte Henin
Lisa Hofmann
Luzi Madrid Villanueva
Piero Ramella
Marie Schulte-Werning
Lara Wolf
Joshua Zilinske

TEAM
Marta Ciappina, Inszenierung, Dramaturgie, Bewegungscoach
Simone Derai, Inszenierung, Dramaturgie, Bühnenbild & Kostüm, Licht
Piero Ramella, Dramaturgie, Regiemitarbeit
Paola Barbon, Dramaturgieassistenz & Übersetzungen
Alexander Weinstock, Dramaturgische Begleitung
Marco Menegoni, Regiemitarbeit
Dijana Brnić, Regieassistenz
Mauro Martinuz, Musik & Sounddesign
Alberto Paolin, Mitarbeit Musik
Uwe Muschinski, Mitarbeit Sound
Andrea Bertello, Sonderanfertigungen Kostüm
Angelo Pennella, Sonderanfertigungen Kostüm
Katharina Lautsch, Gewandmeisterin
Kemal Kilicli, Requisite
Jochen Jahncke, Licht
Franziska Götzen, Fotos
Giulio Favotto, Fotos
Annalisa Grisi, Produktionsleitung Anagoor

TERMINE
Sa 19.08.2023, 18:00 Uhr, Theater an der Ruhr/ Raffelbergpark – Premiere
So 20.08.2023, 18:00 Uhr, Theater an der Ruhr/ Raffelbergpark
Do 24.08. 2023, 18:30 Uhr, Theater an der Ruhr/ Raffelbergpark
Fr 25.08. 2023, 18:00 Uhr, Theater an der Ruhr/ Raffelbergpark
Sa 26.08. 2023, 18:00 Uhr, Theater an der Ruhr/ Raffelbergpark
So 27.08. 2023, 17:30 Uhr, Theater an der Ruhr/ Raffelbergpark
Fr 01.09. 2023, 18:00 Uhr, Theater an der Ruhr/ Raffelbergpark
So 03.09. 2023, 16:00 Uhr, Theater an der Ruhr/ Raffelbergpark

https://www.theater-an-der-ruhr.de/de/programm/stuecke/4234-bromio-ua

DIE BAKCHEN – EURIPIDES

Dionysos is in town! – Und Pentheus, Herrscher der Stadt Theben, verliert den Kopf: Wer ist dieser „Gott“, dem die Menschen auf einmal huldigen? Ekstatische Entgrenzung mithilfe von Musik und Tanz fordert er, Auflösung des Selbst im Rausch. Aber wo bleibt die Ordnung? Und vor allem: Wo sind die Frauen? Sie, die „Bakchen“, haben sich fernab der Stadt in die Gefolgschaft des Rausch-Gottes begeben und feiern, so wird erzählt, wahnsinnige Gelage…
Lüstern steht Pentheus der Sinn nach Gewalt und Erregung: Dieses Chaos muss beendet werden! Aber vorher will der Voyeur heimlich schauen, was die „rasenden“ Frauen da genau machen…
Wo rauschhaftes Treiben herrscht, sind Überwachen und Strafen nicht weit: Das wohl berühmteste Drama des Euripides umkreist diesen Konflikt, der alle Gesellschaften
durchzieht. Regisseur Philipp Preuss nimmt uns mit auf eine delirierende Erkundung des ewigen Gegensatzpaares von Kontrolle und Rausch: Auf der Freilichtbühne im Raffelbergpark stürzen Zeiten und Räume ineinander und mythologische und moderne Erkenntnishelden begegnen sich.

BESETZUNG
Dagmar Geppert
Alina Heipe
Albert Bork
Leonhard Hugger
Fabio Menéndez
Felix Axel Preißler

TEAM
Philipp Preuss, Regie
Ramallah Aubrecht, Bühne
Eva Karobath, Kostüme
Konny Keller, Video
Kornelius Heidebrecht, Musik
Timafei Birukov, Musik
Rolf Springer, Musik
Toby Stöttner, Regieassistenz

TERMIN
FR 18.08.2023, ab 18:30 Uhr, Theater an der Ruhr/ Raffelbergpark – Premiere
Sa 19.08.2023, 21:00 Uhr, Theater an der Ruhr/ Raffelbergpark 
So 20.08.2023, 21:00 Uhr, Theater an der Ruhr/ Raffelbergpark 
Fr 25.08.2023, 21:00 Uhr, Theater an der Ruhr/ Raffelbergpark  
Sa 26.08.2023, 21:00 Uhr, Theater an der Ruhr/ Raffelbergpark  
Fr 01.09.2023, 21:00 Uhr, Theater an der Ruhr/ Raffelbergpark  
Sa 02.09.2023, 21:00 Uhr, Theater an der Ruhr/ Raffelbergpark  
Fr 08.09.2023, 21:00 Uhr, Theater an der Ruhr/ Raffelbergpark  
Sa 09.09.2023, 21:00 Uhr, Theater an der Ruhr/ Raffelbergpark  

2022/2023

VOM LICHT (UA)

Das italienische Kollektiv Anagoor gehört zu den kontinuierlichen künstlerischen Kollaborateuren des Theater an der Ruhr. Ihre bildgewaltigen, hochmusikalischen und international gefeierten Arbeiten waren mehrfach am Theater an der Ruhr zu Gast. Nach „Sokrates der Überlebende“ und „Germania“ folgt mit „Vom Licht“ ihre dritte Inszenierung am Theater an der Ruhr. Anagoor ist u.a. Gewinner des Silbernen Löwen der 46. Internationalen Theaterbiennale von Venedig.

Adam und Manda wachsen mit ihren Zieheltern Valentin und Norea auf einem Selbstversorgerhof auf. Sie besuchen keine öffentliche Schule, sondern werden von den Eltern zuhause unterrichtet. Ihre religiöse Überzeugung, dass alle Materie böse und falsch ist, die Welt ein schlechter Ort und nur die Heimkehr in ein entmaterialisiertes Lichtreich das Ziel ihrer Existenz sein kann, geben sie an ihre Kinder weiter. Anselm Nefts Roman „Vom Licht“ ist eine literarische Herausforderung, die lange nachwirkt. Wie immer wird die Begegnung mit literarischem Material für Anagoor zu einer Gelegenheit, einige der empfindlichsten Nerven des Westens zu berühren. Ausgehend von einer schwierigen Familienkonstellation, einer Geschichte der Isolation und Absonderung von der Welt, die in den Bergen Österreichs spielt, entwickelt sich „Vom Licht“ unerwartet zur radikalen Reflexion über das Konzept von Familie, Elternschaft und Erziehung.

Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Realisiert aus Mitteln des THEATERPREIS DES BUNDES.

BESETZUNG
Petra von der Beek
Dagmar Geppert
Berit Vander
Leonhard Hugger
Steffen Reuber

Regie: Simone Derai

Team:
Marco Menegoni – Regie Mitarbeit
Mauro Martinuz – Musik
Svea Menne – Regieassistenz

TERMINE
29.10.2022, 19.30 Uhr 
30.10.2022, 18.00 Uhr
20.11.2022, 18.00 Uhr
25.11.2022, 19.30 Uhr 
17.12.2022, 19.30 Uhr

DAS PROBLEM HEISST ANTISEMITISMUS

ANTISEMITISMUSPRÄVENTION IN DER PRAXIS

Im Rahmen des Workshops erhalten die Teilnehmenden Einblick in tragende Facetten des Antisemitismus und erfahren, wie diese sich im Alltag erkennbar zeigen. Die Teilnehmenden werden dazu eingeladen, durch nähere Auseinandersetzung Antisemitismus im eigenen Handlungsfeld dechiffrieren zu können. Ein aktiver Austausch ist gewünscht, so dass gemeinsam Handlungsstrategien gegen Antisemitismus erarbeitet und nach dem Workshop fortgesetzt werden können.

Die Referentinnen Sophie Brüss und Natalie Kajzer arbeiten bei SABRA (Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit, Beratung bei Rassismus und Antisemitismus) in der Prävention und Beratung. SABRA ist eine zivilgesellschaftliche Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit des Landes NRW in Trägerschaft der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf. SABRA arbeitet schwerpunktmäßig zum Thema Antisemitismus und ist landesweit eine von insgesamt nur zwei Beratungsstellen für Betroffene von Antisemitismus in jüdischer Trägerschaft. SABRA sensibilisiert für die jüdische Perspektive auf Antisemitismus und hat die Aufgabenfelder Beratung, Prävention, Netzwerk- und Gremienarbeit, sowie Erfassung antisemitischer Vorfälle. Sie ist in zahlreichen Arbeitskreisen und Gremien vertreten und arbeitet mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) zusammen.

Sophie Brüss studierte Romanische Philologie und Volkswirtschaftslehre an der Uni Bonn und absolvierte eine Zusatzausbildung zur Theaterpädagogin in Köln. Seit mehr als 15 Jahren setzt sie sich beruflich und künstlerisch mit Antisemitismus auseinander. 2017 wurde sie mit dem Aufbau von SABRA NRW betraut, wo sie aktuell als Referentin für Antidiskriminierungsarbeit angestellt ist.

Natalie Kajzer arbeitet als Demokratiepädagogin in der Antisemitismusprävention bei SABRA im Projekt MALMAD. Sie hat mehrjährige Erfahrung im Bereich der politischen Bildung und Museumspädagogik, darunter in der Alten Synagoge Essen sowie im Jüdischen Museum Westfalen. Sie studierte an der Universidad de Oviedo (Spanien) und an der Universität Duisburg-Essen. Nach Abschluss ihres Studiums mit dem Master of Education (2020) widmet sie sich der Antisemitismusforschung im Rahmen ihrer Promotion an der TU Berlin.

TERMIN
Freitag 28. Oktober | 13:00 bis 18:00 Uhr in der VHS Mülheim

ANATOMIE EINES WORTES / DER RITT ÜBER DEN BODENSEE

1972 schrieb Peter Handke „Der Ritt über den Bodensee“, in dem er, wie oft in seinen frühen Theaterstücken, das Verhältnis von Sprache und Macht offenlegt. Die Regisseurin Simone Thoma versetzt diesen Text in die Welt der Werbung und begibt sich mit dem Ensemble an die Schnittstelle von Kunst und Kommerz. Denn wie Peter Handke den Figuren seines Textes treffend voranstellte: „Die Personen sind zugleich ihre Darsteller.“
Die Agentur WWDL sucht unter hohem Zeitdruck nach einem eingängigen Slogan für ein neues Automodell. Inspiriert vom Pferd, mit dem einst Gefühle wie Stolz, Lust und das Streben nach Freiheit verbunden waren, bis es auf die Energieeinheit PS reduziert wurde, stößt man in der Agentur auf den lange verschollenen, zensierten Werbefilm „Anatomie eines Wortes“. Man schaut ihn an und stürzt in eine Krise. Krisenzeiten sind Clownszeiten. Mit Scharfsinn und Humor geraten Sprache und mit ihr die Machtverhältnisse ins Wanken.

Simone Thoma führt in ihrem neuen Projekt Schauspiel, Film – Regie Peter Wedel- und eine von Matthias Flake komponierte moderne Märchenoper – Text Roberto Ciulli – zusammen und betreibt dabei Werbung für eine Sache ganz eigener Art.

Besetzung Film: Laura van Meurs, Carl Grübel, Joshua Hupfauer, Susanne Blodt, Luise von Stein, Bernhard Glose, Matthias Flake

Kinderchor: Philine Beck, Josefine Brüggemann, Martha Flake, Therese Flake, Romi Rettenmeier, Helena Schimunek, Anton Stegbauer

Eine Kooperation mit der Folkwang Universität der Künste.
Realisiert aus Mitteln des Theaterpreis des Bundes.

BESETZUNG
Dagmar Geppert
Maria Neumann
Berit Vander
Albert Bork
Roberto Ciulli
Fabio Menéndez

Team:
Simone Thoma – Regie
Adriana Kocijan – Bühne
Elisabeth Strauß – Kostüm
Markus Sascha Schlappig – Dramaturgie
Franz Dumcius – Ton
Suzana Schönwald – Maske
Kemal Kilicli – Requisite
Lilly Kock – Regieassistenz
Julian Fock – Regieassistenz
Peter Wedel – Film Regie

TERMINE
22.10.2022, 19.30 Uhr
23.10.2022, 18.00 Uhr
12.11.2022, 19.30 Uhr
13.11.2022, 18.00 Uhr
11.12.2022, 18.00 Uhr

SKMC Stills v01 1 6 1

SUNDIATA KEITA UND DIE MANDEN CHARTA

Die These des Abends: Die Menschenrechte wurden in Afrika erfunden – bereits mehr als siebenhundert Jahre vor der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte im Dezember 1948 im Palais de Chaillot in Paris!
Der kamerunische Theatermacher Martin Ambara und sein Team begaben sich in diesem Sommer auf eine Recherchereise durch Guinea, in die mäandernden Pfade der Geschichte um die Erzählung vom „Löwen-König“ Sundeita Keita und seiner Charta der Manden. Diese enthielt bereits eine Präambel, in welcher der soziale Frieden in der Vielfalt und die Unantastbarkeit des Menschen festgehalten wurde. Die Existenz der Charta bedeutet, die Ursprünge der Idee der Menschenrechte in Afrika zu verorten.
Ambara und sein Team führten auf ihrer Reise Interviews mit den letzten lebenden Griots, den Überliefernden der Geschichten, die sich um die Manden-Charta ranken, und präsentieren mit Musik, Tanz und Video eine performative Lecture, die den postkolonial getrübten Blick auf den afrikanischen Kontinent und seine Geschichte korrigieren will.

Im Anschluss an die Lecture-Performance folgt ein Gespräch mit dem Regisseur Martin Ambara und den Künstler*innen über die Recherchereise, Europas Afrikabild und die Bedeutung der Manden Charta für afrikanische Gesellschaften.

Gesprächsgast: Julia Schade, Postdoktorandin im Graduierten Kolleg Das Dokumentarische. Exzess und Entzug an der Ruhr-Universität Bochum. Schade fragt und forscht im Kontext dekolonialer Diskurse nach anderen Weisen des Darstellens und des Erscheinens als auch nach Verfahren der Sichtbarmachung und Beglaubigung von historischer Gewalterfahrung

Recherche, Text, Regie: Martin Ambara
Performance / Tanz: 
Edith Voges Nana Tchuinang, Messina Effouba Sylviane
Musik: 
Ronald Tchoumo-Nounjio Mangoua
Video:
 Max Walter
Performative Übersetzung: 
Claire Lovy

EIN MENSCH WIE IHR

Die Geschichte der Menschheit wird von Kriegen und Eroberungen, von Aufstieg und Zerfall von Ländern und Reichen, von Beherrschung und Unterdrückung dominiert. Dass diese Geschichte an ihr Ende gekommen sein könnte, wie der Politikwissenschaftler Francis Fukuyama 1989 nach dem Zusammenbruch der UdSSR behauptete, ist längst widerlegt. Und dennoch hat uns der Krieg in der Ukraine jäh aus einem schönen Traum gerissen: Krieg in Europa! Als hätten wir uns seit Jahrzehnten eingeredet, der ewige Streit um das richtige Menschenbild – ist er nun „von Natur aus gut“, wie Rousseau überzeugt war, oder doch „des Menschen Wolf“, wie Hobbes betonte – sei entschieden.
Auch wenn unter Historiker*innen, Anthropolog*innen und Soziolog*innen weiterhin hitzige Debatten toben, weist der Befund klar in eine Richtung: Seit jeher neigen wir dazu, uns gegenseitig auf organisierte Weise anzugreifen – mit anderen Worten: Krieg zu führen. Das Theater an der Ruhr, die Mülheimer Theatertage „Stücke“ und der Ringlokschuppen Ruhr laden zu einem gemeinsamen Theaterparcours durch die Stadthalle ein, „drei Minuten lang nachzudenken“ – wie es im „Fatzer“ von Bertolt Brecht heißt – über die Spezies Mensch als Gemeinschaftswesen, als Asoziale*r, als Kriegstreiber*in und als ein Geschöpf, das Zukunft konstruktiv gestalten kann.

In Mülheim an der Ruhr trug sich in der aller Moral entblößten Zeit des ersten Weltkriegs eine Geschichte zwischen vier Männern zu, die mit dem völligen Untergang aller vier endete, aber inmitten von Mord, Eidbruch und Verkommenheit die blutigen Spuren einer Art neuen Moral zeigte. Bertolt Brecht

Was Brecht im Fatzer-Fragment verhandelt, ist die Differenz zwischen radikaler Selbstbezogenheit und Kollektivität, zwischen Spontaneität und Disziplin, Egoismus und sozialem Verantwortungsbewusstsein. Dieser Stoff bildet die Folie für sehr unterschiedliche Erkundungen über die ewige Wiederkehr des Krieges und die ewige Sehnsucht, in einer anderen Welt zu leben, in einer befriedeten Gesellschaft. Spielend, tanzend, Menschen aus Vergangenheit und Gegenwart nachdenklich eine Stimme gebend, durch dunkle Zeiten ins Unbewusste reisend, unter Einsatz von Soundinstallationen, Recherche, Video und Film „erobern“ drei künstlerische Teams um die Choreografin Rafaële Giovanola, die Autorin und Regisseurin Christine Umpfenbach und den Regisseur und Bildenden Künstler Philipp Preuss sowie ein großer, diverser Chor aus Bürger*innen mit insgesamt mehr als 60 Beteiligten gemeinsam mit dem Publikum das Herz der Stadt und eröffnen einen neuen Blick auf dessen Räume.
Das Publikum durchwandert dabei einen Theaterparcours aus ganz verschiedenen Teilen: Fatzer/Körper, Fatzer/Stimmen, Fatzer/ Zeiten, Fatzer/Chor…
Und was den vier Kriegsaussteigern um den Egoisten Fatzer misslingt, möge uns schließlich gemeinsam gelingen: Chöre bilden. Bande knüpfen! Von und mit dem Chor der Petrikirche, dem Ensemble des Theater an der Ruhr, Wisam Atfah, Abdulrazak Balksh, Adel Kalkili, Inge Ketzer, Alaa Nema, Maryam Nema, , Leonce Noah, Amal Omran, Olena Polianska, Jonathan Sanchez u.v.m.
Texte: Bertolt Brecht (Fatzer), Christine Umpfenbach u.a

TERMINE
14.10.2022, 19.00 Uhr, Stadthalle Mülheim an der Ruhr – Premiere
15.10.2022, 19.00 Uhr, Stadthalle Mülheim an der Ruhr
03.11.2022, 19.00 Uhr, Stadthalle Mülheim an der Ruhr
04.11.2022, 19.00 Uhr, Stadthalle Mülheim an der Ruhr

© F. Götzen

NATHAN.DEATH (UA)

Die Frage nach Toleranz ist seit Lessings „Nathan der Weise“ bis heute komplex angesichts der Kontroversen anhand der drei großen monotheistischen Religionen. Generationen von Schüler*innen haben sich mit Lessings Ringparabel auseinandersetzen müssen. Dass Toleranz aber auch in Repression umschlagen kann, war eine These Herbert Marcuses, der in den sechziger Jahren als Sozialphilosoph eine herausgehobene Rolle spielte. Zaimoglus und Senkels neue Version des Nathan-Stoffes beschreibt auf der Basis einer scheinbar fiktiven Realität den alten Grundkonflikt der religiösen Zugehörigkeiten, die von der Frage der politischen Macht nicht abzutrennen sind. Die Inszenierung von Philipp Preuss deutet die Erfindung des Monotheismus als Erfindung des Patriarchats, die Vertreter der drei Weltreligionen werden von drei Schauspielerinnen gespielt.

TERMINE
21.09.2022, 18.00 Uhr
22.09.2022, 18.00 Uhr
23.09.2022, 19.30 Uhr
24.09.2022, 19.30 Uhr

© Hundertpro Festival, Copyright v2a.net

HUNDERTPRO FESTIVAL

Vielfältig, multiethnisch und postmigrantisch – unsere Gesellschaft befindet sich in einem stetigen Wandel. Diese Realität wollen wir auch wieder mit der dritten Ausgabe des HundertPro Festival (re-) präsentieren!

Von zeitgenössischem Tanz, Theater und Performance über Neuer Zirkus und Physical Theatre bis hin zu Comedy und Stand-Up stehen hier die verschiedensten Kunstformen gleichberechtigt nebeneinander.

Dabei setzt HUNDERTPRO bewusst den Fokus auf postmigrantische Nachwuchskünstler*innen und diverse Gruppen, die aus knapp 100 Bewerbungen aus NRW und dem gesamten Bundesgebiet ausgewählt wurden. Auf den Brettern, die die Welt bedeuten sollen, bildet sich immer noch viel zu wenig ab, dass wir längst in einer vielfältig-diversen Gesellschaft leben.

© Robin Junicke, Silent University Justin Fonkeu

INTERKULTURELLE MÄNNERMATRIX

Die Interkulturelle Männermatrix
Die Realität der heutigen deutschen Gesellschaft ist, dass es überall Multikulturalität, Mehrsprachigkeit und soziokulturelle Vielfalt gibt. In diesem Zusammenhang besteht die Notwendigkeit, Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und soziolinguistischen Hintergründen zusammenzubringen. Um zu lernen, miteinander zu leben, sowohl in den Einwanderergemeinschaften als auch in den Aufnahmegemeinschaften. Zu zeigen, dass wir gemeinsam stärker sind, als wenn wir einzeln arbeiten.

Ziele
Das Interkulturelle Frauen-Empowerment-Netzwerk, das 2016 gegründet wurde, hat große Erfolge zu verzeichnen. Daher dachten wir, dass es einen Bedarf für die Männer gibt, sich mit dem Ziel etwas ähnliches und sogar noch mehr zu schaffen zusammenzuschließen. Ein Zusammenkommen von Männern aus Afghanistan, Pakistan, Nigeria, Kamerun, Syrien, Kenia und Deutschland spiegelt die Realität der heutigen deutschen Gesellschaft wider. Das Verhältnis zwischen Migranten*innen und der Aufnahmegesellschaft in Deutschland ist das der Vielfalt. Die SUR möchte zeigen, dass es möglich ist, durch die Männergruppe Harmonie und Einheit unter diesen ungleichen Individuen oder Gruppen zu erreichen. Diese Männergruppe wird sich nicht nur darauf konzentrieren, eine Einheit zu erzielen, die auf einer bloßen Toleranz von physischen, kulturellen, sprachlichen, sozialen, religiösen, politischen, ideologischen und psychologischen Unterschieden basiert, sondern auf eine komplexere Einheit, die auf dem Verständnis beruht, dass Unterschiede die menschlichen Interaktionen bereichern. Bislang trifft sich die Männergruppe während der Corona-Periode einmal im Monat, um ihre Erfahrungen auszutauschen. Bis jetzt haben diese Männer gezeigt, dass es einen Reichtum in der Vielfalt gibt.

INTERKULTURELLES FRAUEN-EMPOWERMENT-NETZWERK

Bridget Fonkeu, Doktorandin der Soziolinguistik und Consultant der Silent University Ruhr, möchte Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung ermutigen, mit ihren akademischen Qualifikationen und sonstigen Kompetenzen in die Öffentlichkeit zu treten und ihre Karrierewünsche trotz bestehender gesellschaftlicher und kultureller Hindernisse zu verfolgen. Jeden letzten Samstag im Monat von 12:00 bis 15:00 Uhr bietet sie in der Silent University einen Gesprächskreis für Frauen in lockerer Atmosphäre mit Kinderbetreuung an. Die Vision ist es, dass Frauen Brücken bauen über Kulturen, Klassen, Altersgruppen, Religionen, Lebensstile und Fähigkeiten.

Die Gespräche haben zum Ziel:
Frauen über den Austausch zur Zusammenarbeit zu ermutigen
Frauen mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen zu vernetzen
Gemeinschaftliche Lösungen für gemeinsame Probleme zu finden
die sozioökonomische Integration der Frauen zu verbessern durch praktische Hilfestellungen

SILENT UNIVERSITY RUHR: IDENTITÄTSKRISEN POSTMIGRANTISCHER JUGENDLICHER IN DEUTSCHLAND

Wie erleben Jugendliche mit Migrationserfahrungen ihre eigene Identität im Deutschland der Gegenwart? Anhand der Definition wichtiger Begriffe wie Identität, Identitätskrise und Migration schildern Jugendliche mit Migrationsgeschichte ihre persönlichen Erfahrungen in der heutigen deutschen Gesellschaft. Aus erster Hand zeigen sie ihre persönlichen Kämpfe im sozialen Zusammenleben, in Schule und Ausbildung, in Wirtschaft und Beruf auf, die sie in ihrer heutigen Heimat erleben.

Der Vortrag ist wissenschaftlich und persönlich zugleich und macht die Kämpfe junger Menschen mit migrantischer und postmigrantischer Identität sichtbar.

Die Vortragenden Muheez Adio- Kuuoyi, Jamie Tersek, Mutasem Bellah Khattab und Nessim Dridi-Egypt sind selbst alle (post)migrantische Jugendliche oder junge Studenten.

MODEL CITY: HYBRIDE AUSSTELLUNG IM STADTRAUM UND IN DER VIER.ZENTRALE

6 neue Ideen für 6 Orte in Mülheim an der Ruhr – als AR-Ausstellung in Mülheim City!

Was braucht eine Stadt?
Was brauchen die Menschen, die hier wohnen?
Wie werden wir in Zukunft leben?
Könnte alles anders sein?

TERMINE
Fr.13.8.- Sa.3.9.2022, Mülheimer Innenstadt & vier.zentrale

2021/2022

© Tsaziken-by-Ralf-Bauer

ODYSSEE - MUSIK DER METROPOLEN

MAKATUMBE, MARIAMA & VIEUX, IVA NOVA & TSAZIKEN

Zum 24. Mal liefert das erfolgreiche Festival ODYSSEE globale Sounds, hypnotisierende Rhythmen und raffinierte Fusionen aus aller Welt. Auch wenn die Planungen – wie derzeit fast alles – vom Kriegsgeschehen überschattet werden, haben die Vorbereitungen für den Festival-Monat Juli Fahrt aufgenommen. Jetzt erst recht die Vielfalt der Kulturen feiern, Gemeinsamkeiten suchen, Gemeinschaft erleben – das haben sich die Veranstalter diesmal ganz besonders auf die Fahnen geschrieben und zudem ein besonderes Augenmerk auf viel musikalische Frauen-Power gelegt!

Wie immer ist das Veranstalter-Team von Ringlokschuppen Ruhr in Mülheim, Bahnhof Langendreer in Bochum, Pelmke in Hagen und dem Institut für Kulturarbeit in Recklinghausen Garant für ein überraschendes und ambitioniertes Programm. In bewährter Kooperation mit WDR Cosmo sorgen sie auch in diesem Jahr für fulminante Bühnenshows, wie immer bei freiem Eintritt und diesmal natürlich mit einem durchdachten Besucherkonzept!

TERMINE
Festival, 13. – 30. Juli 2022

MAKATUMBE MEETS MARIAMA & VIEUXODYSSEE – MUSIK DER METROPOLEN
Konzert → Freitag 15. Juli 2022, 19.30 Uhr

IVA NOVAODYSSEE – MUSIK DER METROPOLEN
Konzert → Freitag 22. Juli 2022, 19.30 Uhr

TSAZIKENODYSSEE – MUSIK DER METROPOLEN
Konzert → Freitag 29. Juli 2022, 19.30 Uhr
 

© Idrissa Aponda

OFF AND DIVE INTO THE DANCE WITH IDRISSA

HIP HOP TANZWORKSHOP MIT IDRISSA APONDA FÜR 10- BIS 14-JÄHRIGE

In diesem Workshop ist deine Lust an Musik und Tanzen gefragt! Ihr wählt aus eurer Playlist eure Lieblingssongs und lernt dazu die passenden Bewegungen. Die Richtung ist nicht festgelegt: Ob Hip-Hop, Contemporary oder Jazz – alles kann einfließen, was Spaß bereitet und zum Tanzen animiert. Nutze die Chance eine komplette Woche lang zu lernen wie die Stars in Musikvideos zu tanzen. Zum Abschluss findet eine kleine Präsentation auf der Bühne des Ringlokschuppen statt.

Idrissa Aponda ist Tänzer, Choreograph und Tanzpädagoge, geboren im Kongo und aufgewachsen im Ruhrgebiet. Neben Aufträgen für Fernsehsender (u.a. für „Popstars on stage“ für ProSieben) begleitet er regelmäßig Künstler*innen auf Tournee oder choreografiert Musikvideos. Mit seiner Erfahrung und seiner pädagogischen Kompetenz unterstützt er insbesondere Projekte zur Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft NRW.

© Lin Verleger

URBAN NATURE MOVEMENTS

INKLUSIVER FERIENWORKSHOP MIT LIN VERLEGER FÜR ALLE VON 13 BIS 27 JAHREN

Urban Nature Movements ist eine Tanzwoche passend zum Sommer. Wir aktivieren durch die Kraft des Tanzes unsere Körper und lernen dabei vielseitige Tanztechniken aus dem urbanen und zeitgenössischen Tanz kennen. Ihr habt auch die Möglichkeit, eigene Ausdrucksformen zu entwickeln. Jede*r ist herzlich willkommen – unabhängig davon, ob ihr Vorkenntnisse im Tanzen habt oder nicht. Im Vordergrund stehen das gemeinsame Erleben in der Gruppe und der Spaß an Bewegung. Als besonderes Highlight tanzen wir nicht nur im Studio, sondern wollen auch rausgehen, urbane (städtische) und natürliche Räume entdecken, uns von diesen inspirieren lassen – aber natürlich auch die Sonne genießen. Als Erinnerung an eine erlebnisreiche Sommerwoche planen wir, einige Tänze auf Video festzuhalten.

Das IN­kult­LAB er­mög­licht Ju­gend­li­chen die kul­tu­rel­le Teil­ha­be in den Be­rei­chen Thea­ter, Tanz, Per­for­mance und Tech­nik. Im IN­kult­LAB kön­nen al­le mit­ma­chen – das An­ge­bot ist durch­weg bar­rie­re­frei. Das heißt: In­klu­si­ve Kul­tur für al­le.

IMAGINE MODEL CITY

Stell dir vor, eine ganze Stadt wäre eine einziges Haus – wie würde es aussehen?

Zusammen mit der Architektin und Künstlerin Agnes Giannone werden wir phantastische Modelle eurer Vorstellungen für die Stadt Eurer Träume bauen.
Kommt gerne auch am Nachmittag – einfach anmelden!

Sprachen: Englisch & Deutsch
Alter: 14-99
Eintritt frei!

TERMINE
Dienstag 05. Juli 2022, 11.00 Uhr
Dienstag 05. Juli 2022, 16.00 Uhr
Samstag 09. Juli 2022, 11.00 Uhr
Samstag 09. Juli 2022, 16.00 Uhr
Dienstag 12. Juli 2022, 11.00 Uhr
Dienstag 12. Juli 2022, 16.00 Uhr
Samstag 16. Juli 2022, 11.00 Uhr
Samstag 16. Juli 2022, 16.00 Uhr
Dienstag 19. Juli 2022, 11.00 Uhr
Dienstag 19. Juli 2022, 16.00 Uhr
Samstag 23. Juli 2022, 11.00 Uhr
Samstag 23. Juli 2022, 16.00 Uhr

© Bn23

DIVERSITÄT IM GESUNDHEITSSYSTEM: ZUGÄNGE ZUM GESUNDHEITSSYSTEM

Obwohl das deutsche Gesundheitssystem als eines der fortschrittlichsten der Welt gilt, gibt es dennoch strukturelle Probleme in Bezug auf die Situation geflüchteter und zugewanderter Menschen. Dazu gehören Sprachbarrieren und ein Mangel an umfassender Information, aber auch ein häufig geringes Bewusstsein über Unterschiede in der Einstellung zu bestimmten Bereichen des Gesundheitswesens (z. B. tabuisierte Krankheiten). Für Zugewanderte sind Versicherungsrechte und -ansprüche in einigen Fällen nicht leicht zugänglich. Unterschiede in den medizinischen und gesundheitlichen Bedürfnissen von Migrant*innen aus Ländern außerhalb Europas sind häufig nicht Teil der Ausbildung oder Berufserfahrung von Ärzt*innen in Deutschland, z.B. das Wissen darum, dass bestimmte Medikamente von vielen Menschen aus afrikanischen Ländern nicht vertragen werden. Um diesen Missständen zu begegnen, organisiert die Silent University Ruhr eine Reihe von Vorträgen, Seminaren und Workshops, die zum Ziel haben, über einige dieser Diskrepanzen aufzuklären. Mit Unterstützung von Organisationen zugewanderter Beschäftigter im Gesundheitswesen (z.B. CAMFOMEDICS) will die Silent University Ruhr auf die dringenden Erfordernisse aufmerksam machen, die in den verschiedenen migrantischen Gemeinschaften des Ruhrgebiets beachtet werden müssen.

Dr. Bernice Ndofor: Gebürtig aus Kamerun, Studium der Humanmedizin an der Charité Berlin bis 12/2007. Mehrjährige Tätigkeit als Assistenzärztin, seit 2013 Fachärztin für Innere Medizin. Im Krankenhaus der Maximalversorgung Carl-Thiem-Klinikum Cottbus 3 Jahre zuständige Internistin in der zentralen Notaufnahme. Zeitgleich Qualifikation als Notfallmedizinerin. 2016 Arbeit im Knappschaft Krankenhaus Gelsenkirchen (Pneumologische Abteilung) . Seit 2017 eigen hausärztliche Praxis. Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Mbelighi

© Robin Junicke, Silent University Justin Fonkeu

INTERKULTURELLE MÄNNERMATRIX

Die Interkulturelle Männermatrix
Die Realität der heutigen deutschen Gesellschaft ist, dass es überall Multikulturalität, Mehrsprachigkeit und soziokulturelle Vielfalt gibt. In diesem Zusammenhang besteht die Notwendigkeit, Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und soziolinguistischen Hintergründen zusammenzubringen. Um zu lernen, miteinander zu leben, sowohl in den Einwanderergemeinschaften als auch in den Aufnahmegemeinschaften. Zu zeigen, dass wir gemeinsam stärker sind, als wenn wir einzeln arbeiten.

Ziele
Das Interkulturelle Frauen-Empowerment-Netzwerk, das 2016 gegründet wurde, hat große Erfolge zu verzeichnen. Daher dachten wir, dass es einen Bedarf für die Männer gibt, sich mit dem Ziel etwas ähnliches und sogar noch mehr zu schaffen zusammenzuschließen. Ein Zusammenkommen von Männern aus Afghanistan, Pakistan, Nigeria, Kamerun, Syrien, Kenia und Deutschland spiegelt die Realität der heutigen deutschen Gesellschaft wider. Das Verhältnis zwischen Migranten*innen und der Aufnahmegesellschaft in Deutschland ist das der Vielfalt. Die SUR möchte zeigen, dass es möglich ist, durch die Männergruppe Harmonie und Einheit unter diesen ungleichen Individuen oder Gruppen zu erreichen. Diese Männergruppe wird sich nicht nur darauf konzentrieren, eine Einheit zu erzielen, die auf einer bloßen Toleranz von physischen, kulturellen, sprachlichen, sozialen, religiösen, politischen, ideologischen und psychologischen Unterschieden basiert, sondern auf eine komplexere Einheit, die auf dem Verständnis beruht, dass Unterschiede die menschlichen Interaktionen bereichern. Bislang trifft sich die Männergruppe während der Corona-Periode einmal im Monat, um ihre Erfahrungen auszutauschen. Bis jetzt haben diese Männer gezeigt, dass es einen Reichtum in der Vielfalt gibt.

TERMINE
Sonntag 29. Mai 2022, 17.00 Uhr
Sonntag 26. Juni 2022, 17.00 Uhr
Sonntag 31. Juli 2022, 17.00 Uhr

© vier zentrale autobiografie, Copyright Storkfoto

INTERKULTURELLES FRAUEN-EMPOWERMENT-NETZWERK

Die Vision ist es, dass Frauen Brücken bauen über Kulturen, Klassen, Altersgruppen, Religionen, Lebensstile und Fähigkeiten.

Bridget Fonkeu, Doktorandin der Soziolinguistik und Consultant der Silent University Ruhr, möchte Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung ermutigen, mit ihren akademischen Qualifikationen und sonstigen Kompetenzen in die Öffentlichkeit zu treten und ihre Karrierewünsche trotz bestehender gesellschaftlicher und kultureller Hindernisse zu verfolgen. Jeden letzten Samstag im Monat von 12:00 bis 15:00 Uhr bietet sie in der Silent University einen Gesprächskreis für Frauen in lockerer Atmosphäre mit Kinderbetreuung an.

Die Gespräche haben zum Ziel:
– Frauen über den Austausch zur Zusammenarbeit zu ermutigen
– Frauen mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen zu vernetzen
– Gemeinschaftliche Lösungen für gemeinsame Probleme zu finden
– die sozioökonomische Integration der Frauen zu verbessern durch praktische Hilfestellungen

TERMINE
Samstag 28. Mai 2022, 12.00 Uhr ONLINE VIA ZOOM
Samstag 25. Juni 2022, 12.00 Uhr
Samstag 30. Juli 2022, 12.00 Uhr

©  Junicke, Impulse15 SU 22,

EMPOWERMENT FÜR MIGRANT*INNEN DURCH BERUFSORIENTIERUNG

MIT REBECCA FISCHER & JUSTIN FONKEU

An vier Terminen von jeweils vier Stunden lernen die Teilnehmer*innen zunächst, ihre persönlichen Fähigkeiten und Interessen zu bestimmen und zu reflektieren. In weiteren Schritten wird sowohl selbstständig als auch gemeinsam nach dazu passenden Arbeitsfeldern gesucht und überlegt, welche Einstiegsmöglichkeiten bestehen. Schließlich werden konkrete Zielvorstellungen erarbeitet und die notwendigen Schritte, um diese zu erreichen, besprochen. Am Ende sind die Teilnehmer*innen bereit, die Arbeitssuche in Angriff zu nehmen und sich selbstbewusst zu präsentieren.

Block 1: Wer bin ich?
In Selbstreflexions- und Kleingruppenübungen lernen Teilnehmer*innen ihre Eigenschaften und Fähigkeiten zu bestimmen, sie zu benennen und in eine individuelle Selbstpräsentation einzubinden (Storytelling). Außerdem werden sie gebeten, die Gebiete, in denen sie Wissen und Kenntnisse mitbringen, vorzustellen und für den nächsten Termin ein „Themenblatt“ vorzubereiten.

Block 2: Entwicklung von Ideen
Anhand ihrer zuvor bestimmten Interessengebiete erarbeiten die Teilnehmer*innen, welche entsprechenden Tätigkeiten auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind. Die von Ihnen bevorzugten Tätigkeiten und Interessen reflektieren sie und führen sie zu einer Ideen-Matrix zusammen. Diese Ideen werden selbstständig auf Machbarkeit und Vorlieben hin überprüft. Zu Hause wird die Recherche fortgeführt und dokumentiert.

Block 3: Welches Umfeld benötige ich?
Die Teilnehmer*innen benennen Kriterien, wie ihr potentielles berufliches Umfeld beschaffen sein sollte. Sie erforschen außerdem, welche Werte ihrem Handeln und Denken zugrunde liegen, um diese mit einem zukünftigen Arbeitsfeld und potentiellen Arbeitgeber*innen abzugleichen. Wir besprechen, welche Ressourcen und Netzwerke genutzt werden können, um der weiteren Berufsfindung nachzugehen.

Block 4: Mein Weg zum Ziel
Es werden Informationen und Tipps zur weiteren Beschaffung von Einstiegsmöglichkeiten gegeben. Die Teilnehmer*innen wählen eine Methode, um ihre Zielvorstellung darzustellen und zu formulieren. Diese Vorstellungen werden auf konkrete Ziele umformuliert. Anschließend planen sie notwendige Schritte zum Ziel, besprechen Hürden und Ressourcen, um diese zu bewältigen. Somit sind die Teilnehmer*innen gerüstet, die persönliche Job-/ Ausbildungssuche in Angriff zu nehmen und sich selbst gut zu positionieren und zu präsentieren.

TERMINE
Samstag 21. Mai 2022, 11.00 Uhr, Volkshochschule Mülheim | Aktienstraße 45 | 45473 Mülheim an der Ruhr
Samstag 25. Juni 2022, 11.00 Uhr, vier.zentrale

©  Junicke, Impulse15 SU 22,

KREATIVITÄT VON MIGRANT*INNEN: KÜNSTLERISCHE WERKE

Workshop-Reihe 

Diese Workshop-Reihe besteht aus vier Treffen und Seminaren, in denen eine Vielzahl künstlerischer Werke vorgestellt und diskutiert wird, wie diese die kulturelle Inklusion widerspiegeln können. Die Treffen in der VHS bieten einen geschützten Raum zum Diskutieren, Lernen, Vorführen und Austauschen von Ansätzen zu verschiedenen Kunstwerken.

Dazu gehören beispielsweise tunesische Kalligraphie, türkische Wasserbilder, irakischer Haarschmuck oder traditionelles deutsches Handstricken. Darüber hinaus wird den Teilnehmern die Möglichkeit geboten, die in den verschiedenen Workshops angesprochenen Themen in von Gleichaltrigen geleiteten Sitzungen zu diskutieren.

Einige der behandelten Themen könnten sein:
Kulturelle Zugehörigkeit: Was hilft mir, mich zugehörig zu fühlen?
Was ist der Unterschied zwischen dem Konzept der Repräsentation und dem Konzept des Othering?
Kulturelle Identität vs. Integration, traditionelle Fähigkeiten und ihre Bedeutung
Wie können diese Workshops und Seminare die Auseinandersetzung mit und die Diversifizierung von SUR und VHS-Netzwerke aufzeigen?

TERMINE
Samstag, 07. Mai 2022
| 11:45- 15:30 Uhr | in der VHS Mülheim | Kalligraphie
Samstag, 21. Mai 2022 | 11:00 – 16:00 Uhr | in der VHS Mülheim | Haarschmuck und Dekoration basteln
Samstag, 04. Juni 2022 | 11:00 – 16:00 Uhr | in der vier.zentrale | Stempel- und Schablonendruck
Samstag, 11. Juni2022 | 11:00 – 16:00 Uhr | in der VHS Mülheim | Ebru – Malerei

Ort Volkshochschule Mülheim | Aktienstraße 45 | 45473 Mülheim an der Ruhr

DIGITALER WANDEL WÄHREND COVID-19

Seminarreihe

Die Covid -19 Pandemie hat die Wirtschaft, die Politik, die Medizin und fast alle Formen sozialen Zusammenlebens seit 2020 lahmgelegt. In vielen Bereichen des alltäglichen Lebens konnten wir nicht weitermachen wie bisher. Gleichzeitig machen es digitale Technologien immer einfacher, mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben oder von zu Hause aus zu arbeiten.

Über das Internet ist es möglich, durch Schrift, Sprache, Video, und andere Formen des Medienaustauschs zu kommunizieren und in Kontakt zu bleiben. Weltweit und branchenübergreifend haben sich Organisationen und Unternehmen digital neu aufgestellt, um den Bedarfen ihrer Kund*innen, Netzwerken und Interessengruppen gerecht zu werden.

Auch nach der COVID-19-Krise und für die Zukunft wird es von entscheidender Bedeutung bleiben, mit dem Wandel zu einer zunehmenden Digitalisierung Schritt zu halten. Es ist notwendig, Migrant*innen in die Lage zu versetzen, während der Covid-Krise und darüber hinaus digitale Zukunftssicherheit und Anpassungsfähigkeit zu erreichen, um ihre vollständige wirtschaftliche und soziale Integration in die heutige deutsche Gesellschaft zu erleichtern.

Neben den Chancen der digitalen Transformation sehen wir zugleich die Gefahr, dass gerade Migrant*innen, Neuzugewanderte und Geflüchtete ihre Fähigkeiten im Umgang mit modernen Technologien auffrischen und vertiefen müssen. Es besteht die Gefahr, dass sie den Herausforderungen des digitalen Wandels nicht vollständig gewachsen sind. Deshalb bietet die Silent University Ruhr ein Schulungsprogramm an, das Vorträge, Kurse und Workshops zur Verbesserung ihrer digitalen Fähigkeiten umfasst.

TERMINE
Freitag, 22. Mai 2022 | 18.00 bis 21.00 Uhr | in der VHS Mülheim, Aktienstraße 45, 45473 Mülheim an der Ruhr | englisch und arabisch
Freitag, 27. Mai 2022 | 18.00 bis 21.00 Uhr | in der VHS Mülheim, Aktienstraße 45, 45473 Mülheim an der Ruhr | englisch und arabisch
Freitag, 03. Juni 2022 | 18.00 bis 21.00 Uhr | in der VHS Mülheim, Aktienstraße 45, 45473 Mülheim an der Ruhr | englisch und arabisch
Freitag, 10. Juni 2022 | 18.00 bis 21.00 Uhr | in der VHS Mülheim, Aktienstraße 45, 45473 Mülheim an der Ruhr | arabisch
Freitag, 17. Juni 2022 | 18.00 bis 21.00 Uhr | in der VHS Mülheim, Aktienstraße 45, 45473 Mülheim an der Ruhr | englisch und arabisch
Freitag, 24. Juni 2022 | 18.00 bis 21.00 Uhr | in der VHS Mülheim, Aktienstraße 45, 45473 Mülheim an der Ruhr | englisch und arabisch

VOM GEDANKEN BIS ZUR VERÖFFENTLICHUNG #3

mit defrag zine, Glitter und transcodiert , Eine Aufzeichung vom 11.03.2022

Nach zwei Lesungen mit selbstorganisierten Magazinen in der vier.zentrale trafen sich im Anschluss drei Zines online, um sich auszutauschen: Weshalb führte ihr Weg zur Selbstorganisation? Wie ist es, zwischen eigenem künstlerischen Dasein und der Rolle als Herausgeber*in zu balancieren? Dieses Podium hat das Ziel angestrebt, noch mehr Stimmen zu organisieren und ihnen Gehör zu verschaffen.

TERMIN
ab sofort – online

© Dieter Hartwig

EXTINCTION ROOM (HOPELESS.)

SERGIU MATIS
Impulse Theater Festival – Showcase 

Die westliche Population des Sibirischen Kranichs besteht nur noch aus einem Männchen. Seit zehn Jahren lebt das Tier allein. Und dies ist nur eine der bedrohten Vogelarten, von deren Auslöschung drei Darsteller*innen im Park am Ringlokschuppen erzählen – ernsthaft, liebevoll und getragen vom lebendigen Zwitschern aus jahrzehntealten Tonaufnahmen.

Die Vogelstimmen stammen aus dem Tierstimmen-Archiv der Cornell-Universität und vom Bürgerwissenschafts-Projekt xeno-canto. Sie bilden den Hintergrund für die Erzählungen vom Leben und Aussterben der Vögel. Wissenschaftliche Berichte treffen darin auf Mythen über Schöpfung und Endzeit, auf Volkstänze und Volkslieder.

Jede*r Zuschauer*in kann sich eine eigene Erfahrung zusammenstellen und frei von einer Vogelgeschichte zur anderen wechseln. In der Auswahl u. a.: Vögel, die ausgestorben sind, weil ihre Federn ein begehrter Hutschmuck waren. Vögel, deren Existenz bedroht ist, weil ein neuer Staudamm gebaut wurde, der Menschen vor Hochwasser schützen soll. Vögel, die ihre Flugrouten von Kleinflugzeugen lernen sollen, weil sie in Zuchtprogrammen ohne Eltern aufwachsen. EXTINCTION ROOM (HOPELESS.) reiht sich ein in die verzweifelten Versuche der Menschheit, zu konservieren, was durch Umweltzerstörung unwiederbringlich verloren geht.

CREDITS
Konzept und Choreografie:
Sergiu Matis
Choreografische Mitarbeit: Martin Hansen, Manon Parent
Performance: Sergiu Matis, Nicola Micallef, Manon Parent
Soundinstallation und Komposition: Antye Greie aka AGF
Text: Philip Ingman, Sergiu Matis, Mila Pavićević
Artenrecherche: Philip Ingman
Dramaturgie: Mila Pavićević
Sound: Martin Lutz
Produktionsleitung: 4Culture Association
Distribution: Danila – Freitag, Agentur für Performative Künste

PRODUKTION
Eine Produktion von Sergiu Matis in Koproduktion mit 4Culture Association und WASP Studios. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds sowie durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Kofinanziert von AFCN – The National Administration of Cultural Funds, Rumänien, dem Rumänischen Kulturinstitut und dem Europalia Arts Festival, Belgien. Mit Unterstützung des Nationalen Performance Netz (NPN), des Centre For Drama Art, Zagreb, des Art Radionica Lazareti, Dubrovnik, und des ICI-CCN Montpellier Occitanie. Tieraufnahmen mit freundlicher Genehmigung der Macaulay Library am Cornell Lab of Ornithology der Cornell University und der xeno-canto Foundation.

TERMIN
09.06.2022, 19:00 Uhr, Ringlokschuppen Ruhr

© F. Götzen

VOM LICHT (UA)

Anselm Neft
Internationale Kooperation des Ensembles des Theater an der Ruhr mit Anagoor.

Adam und Manda wachsen mit ihren Zieheltern Valentin und Norea auf einem Selbstversorgerhof auf. Sie besuchen keine öffentliche Schule, sondern werden von den Eltern zuhause unterrichtet. Ihre religiöse Überzeugung, dass alle Materie böse und falsch ist, die Welt ein schlechter Ort und nur die Heimkehr in ein entmaterialisiertes Lichtreich das Ziel ihrer Existenz sein kann, geben sie an ihre Kinder weiter. Anselm Nefts Roman „Vom Licht“ ist eine literarische Herausforderung, die lange nachwirkt. Wie immer wird die Begegnung mit literarischem Material für Anagoor zu einer Gelegenheit, einige der empfindlichsten Nerven des Westens zu berühren. Ausgehend von einer schwierigen Familienkonstellation, einer Geschichte der Isolation und Absonderung von der Welt, die in den Bergen Österreichs spielt, entwickelt sich „Vom Licht“ unerwartet zur radikalen Reflexion über das Konzept von Familie, Elternschaft und Erziehung.

Das italienische Kollektiv Anagoor gehört zu den kontinuierlichen künstlerischen Kollaborateuren des Theater an der Ruhr. Ihre bildgewaltigen, hochmusikalischen und international gefeierten Arbeiten waren mehrfach am Theater an der Ruhr zu Gast. Nach „Sokrates der Überlebende“ und „Germania“ folgt mit „Vom Licht“ ihre dritte Inszenierung am Theater an der Ruhr. Anagoor ist u.a. Gewinner des Silbernen Löwen der 46. Internationalen Theaterbiennale von Venedig.

SCHAUSPIELER IM VIDEO
Petra von der Beek
Dagmar Geppert
Klaus Herzog
Fabio Menéndez
Steffen Reuber
Gabriella Weber

BESETZUNG
Pfarrer, Noreas Mutter, Norea Petra von der Beek
Norea Dagmar Geppert
Manda Berit Vander
Adam Leonhard Hugger
Valentin Steffen Reuber

TEAM
Regie Simone Derai
Regieassistenz Svea Menne
Musik Mauro Martinuz

TERMIN
06.06.2022, 18:00 Uhr

© F. Götzen

GERMANIA. RÖMISCHER KOMPLEX (UA)

Anagoor

Der Ausgangspunkt von Germania.Römischer Komplex (UA)  ist Tacitus’ ethnographischer Bericht „Germania“, erschienen Ende des ersten Jahrhunderts n. Chr. In seiner Gegenüberstellung des Römischen Reiches mit, aus seiner Sicht, dem Fremden per se, dem Germanen, behauptete Tacitus eine undurchlässige Grenze, die bis heute eine Blaupause für die Erfindung des Fremden ist. Nicht ohne Grund wird dem Text nachgesagt, einer der gefährlichsten unseres Kulturkreises zu sein.

Macht will vergessen, der Dichter will erinnern. Mit Texten von Durs Grünbein, Antonella Anedda, Frank Bidart und Tacitus im Gepäck begibt sich Simone Derai zurück zum Knochenfeld der Varusschlacht. An den Ort, an dem für ihn die gemischten Gebeine der gefallenen Römer und Germanen von den gemeinsamen Geschicken derer berichten, die damals wie heute Ländergrenzen schützen oder überschreiten.

Das italienische Kollektiv Anagoor gehört zu den kontinuierlichen künstlerischen Kollaborateuren des Theater an der Ruhr. Ihre bildgewaltigen, hochmusikalischen und international gefeierten Arbeiten waren mehrfach am Theater an der Ruhr zu Gast. Nach „Sokrates der Überlebende“ folgt mit “Germania.Römischer Komplex” ihre zweite Inszenierung am Theater an der Ruhr. Anagoor ist u.a. Gewinner des Silbernen Löwen der 46. Internationalen Theaterbiennale von Venedig.

SCHAUSPIELER IM VIDEO
Petra von der Beek
Dagmar Geppert
Klaus Herzog
Fabio Menéndez
Steffen Reuber
Gabriella Weber

BESETZUNG
Simone Thoma
Bernhard Glose
Marco Menegoni
Roberto Ciulli

TEAM
Regie Simone Derai
Dramaturgie Paola Barbon, Patrizia Vercesi
Regie Mitarbeit Marco Menegoni
Musik & Sounddesign Mauro Martinuz
Videoregie Simone Derai
Kamera Giulio Favotto
Licht Jochen Jahncke
Regieassistenz Svea Menne

TERMIN
04.06.2022, 19:30 Uhr

© Weysi Altay

SZENE ISTANBUL - LÎSTIK

Rûgeş Kırıcı – Gastspiel des Teatra Jîyana Nû

Eine Theatergruppe probt ein kurdisches Epos. Die Tür ihres kleinen Theaterraums ist von den Behörden versiegelt. Deshalb schleichen sie sich durch ein kleines Fenster in das Theater und proben dort heimlich. Ihre Hoffnung besteht darin, später eine andere Bühne mieten zu können, um ihr Stück aufzuführen.
Doch sie sind nicht irgendeine Theatergruppe, sie sind eine auf kurdisch spielende Gruppe und so will ihnen keiner einen Spielraum vermieten, aus Angst vor Repressalien der staatlichen Behörden.
Ringend mit all diesen für sie ungünstigen Gegebenheiten, können sie sich nur schwer auf die Proben konzentrieren, nichts scheint wirklich zu funktionieren…Trotz allem ist das Schauspielern für sie unverzichtbar. Denn die Bühne bietet ihnen einen Freiraum, wo sie in ihrer Muttersprache spielen und sie
selbst sein können.

In kurdischer Sprache mit deutschen Übertiteln.

Komeke şanoyê prove yên destaneke Kurdî çê dike. Destanekî qehremaniyê, ya Dewrêşê Evdî.  Derîyê cîhê wanê şanoyê hatîye mor kirin. Ne dikarin li wir bixebitin û ne jî dikarin li wir bilîzin. Lê pişt sahne yê pacek heye, ji wir dikevin hundur bi dizî prove yên xwe çê dikin. Alikî de jî li sahneyek din digerin da ku bikaribin premîyera xwe çê bikin û lîstika xwe bilîzin.

Di alîkî de pare yên wan tune ye, ji bo dekor û kostuman. Di alîkî de, listikvan ji bo debara xwe diçin karên curbecûr dikin, ji ber ku ji lîstikvanîyê peran qezenc nakin. Loma nikarin xwe têr bidin ser karê xwe yên hunerî…Ew jî tesîrê dide proveyan, nikarin bi “ciddî” bilîzin, xwe davêjin bextê henek û laqirdîyan.

Lîstik rewşa şanogerî ya kurdî, bi îron î û bi kêyf berçav dike. Bi salane zext û astengîyên li ser şano û hunermendî ya bi kurdî berdewam e. Lê lîstikvanên kurd dev ji vî karî ber ne da ne, her tim rêyekî ji xwe re dîtine û karîne Lîstikên xwe bilîzin. Lîstin a bi zimanê zikmakî ji bo wan wek bêhn hilgirtin û dayînê ye. Dema dilîzin dikarin vegerin ser zarokatîya xwe, ser eslê xwe û bibin xwebixwe…

Regie Ferhad Feqi

TERMIN
02.06.2022, 19:30 Uhr

© Robin Junicke

COMMUNITY THEATERPROJEKT - THEATER DER GEMEINSCHAFT

Inszenierung der neuen Afrikanischen Diaspora (NAD)

Theater ist dazu in der Lage, zu unterhalten, das Bewusstsein für gesellschaftliche Schieflagen zu schärfen und dazu anzuregen, das eigene Verhalten zu überdenken. Es wird ein kommunales Theaterstück entwickelt und auf die Bühne gebracht, basierend auf der Prämisse, die die Silent University Ruhr verfolgt: dass das Theater der Gemeinschaft die aktuellen sozialen und politischen Bedingungen in den Communities der Neuen Afrikanischen Diaspora thematisiert. Die gemeinschaftliche Entwicklung eines Bühnenstücks kann ein wirkungsvolles Instrument sein, um soziale Streitpunkte offen darzulegen und zu diskutieren. Durch Einbeziehung der Community und verschiedene Ansätze der Betrachtung – ökologisch, kulturell, politisch, sozioökonomisch –  wird das Publikum einbezogen und kann leicht einen Bezug zu sich selbst und der eigenen Situation herstellen. Die Silent University Ruhr möchte damit ihr Interesse für Theater als Mittel wecken, um eigene Standpunkte zu vertreten, für diese zu sensibilisieren und sich darauf aufbauend zusammenzuschließen, um Veränderungen zu bewirken.

Regie: Edith Voges Nana Tchuinang

Das Projekt wird jeden zweiten und letzten Sonntag eines Monats stattfinden. Die Teilnahme an dem Community Theaterprojekt ist nur für die Afrikanische Diaspora gedacht.

Regie Philipp Preuss

TERMIN
24.04.2022, 15:00 Uhr

Römer, Herzog  © Fersterer

UNTERWERFUNG / GEGEN DEN STRICH

Houllebecq // Huysmans

Verzweifelt und zynisch haben Jean Floressas Des Esseintes, magenkranker Adelsspross mit Hang zum Spleen, und Francois, abgehalfterter Professor für Literatur mit Vorliebe für junge Studentinnen, mit der Welt abgeschlossen. Die Protagonisten aus

Joris-Karl Huysmans Dekadenzroman „Gegen den Strich“ (1884) und Michel Houellebecqs Skandalroman „Unterwerfung“ (2015) sitzen beide an reich gedeckter Tafel und doch verzehren sie sich nach etwas, das ihren Hunger nach Sinn stillt. Während der eine
dabei den radikalen Rückzug aus der Gesellschaft zelebriert, sieht sich der andere einem fundamentalen Systemwandel unter dem Vorzeichen des politischen Islam gegenüber.
Ein europäisches Menü in zwei Zeiten und fünf Gängen.

Regie Philipp Preuss

TERMINE
23.04.2022, 19:30 Uhr, Theater an der Ruhr
24.04.2022, 18:00 Uhr, Theater an der Ruhr

HERAUSFORDERUNGEN DES DIGITALEN WANDELS WÄHREND COVID-19

Diskurs | Silent University Ruhr

Die Silent University Ruhr bietet in den kommenden Monaten ein Schulungsprogramm zum Umgang mit Computern und digitalen Technologien an, das Vorträge, Kurse und Workshops umfasst. Zum Einstieg in die Thematik findet ein Vortrag mit anschließender Diskussion in der vier.zentrale statt. Die Covid -19 Pandemie hat die Wirtschaft, die Politik, die Medizin und fast alle Formen sozialen Zusammenlebens seit 2020 lahmgelegt. In vielen Bereichen des alltäglichen Lebens konnten wir nicht weitermachen wie bisher. Gleichzeitig machen es digitale Technologien immer einfacher, mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben oder von zu Hause aus zu arbeiten.

Über das Internet ist es möglich, durch Schrift, Sprache, Video, und andere Formen des Medienaustauschs zu kommunizieren und in Kontakt zu bleiben. Weltweit und branchenübergreifend haben sich Organisationen und Unternehmen digital neu aufgestellt, um den Bedarfen ihrer Kund*innen, Netzwerken und Interessengruppen gerecht zu werden. Auch nach der COVID-19-Krise und für die Zukunft wird es von entscheidender Bedeutung bleiben, mit dem Wandel zu einer zunehmenden Digitalisierung Schritt zu halten. 

Neben den Chancen der digitalen Transformation sehen wir zugleich die Gefahr, dass gerade Migrant*innen, Neuzugewanderte und Geflüchtete ihre Fähigkeiten im Umgang mit modernen Technologien auffrischen und vertiefen müssen. Es besteht die Gefahr, dass sie den Herausforderungen des digitalen Wandels nicht vollständig gewachsen sind. Deshalb bietet die Silent University Ruhr ein Schulungsprogrammen an, das Vorträge, Kurse und Workshops zur Verbesserung ihrer digitalen Fähigkeiten umfasst. Es ist notwendig, Migrant*innen zu befähigen, digitale Nachhaltigkeit und Neuanpassung während der Covid-Krise und darüber hinaus zu erreichen, um ihnen die vollständige wirtschaftliche und soziale Integration in der heutigen deutschen Gesellschaft zu erleichtern.

TERMIN
Sa., 23.04.2022, 15.00 Uhr 

RALPH HAMMERTHALER’S ZEIT FÜR ZUKUNFT #18 DIE TECHNIK UND DIE SCHWÄCHE

Diskurs und Konzert

Gerne sehen wir in der technischen Entwicklung nichts als Fortschritt und Hoffnung. Das ist auch jetzt wieder so, da Wirtschaft und Gesellschaft angesichts des Klimawandels vor großen Herausforderungen stehen. Mit Hilfe von Technik sollen sie bewältigt werden. Gleichzeitig aber sind eine ganze Reihe von Erfindungen als zumindest ambivalent einzustufen. Es gilt also Vor- und Nachteile abzuwägen, nicht selten ein schwer kalkulierbares Risiko zu bewerten. Über Fragen der Technikfolgenabschätzung wollen wir mit Armin Grunwald, Professor für Technikphilosophie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Chef des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag,  ins Gespräch kommen und uns der ethischen Tragweite bewusst werden.

Kaleo Sansaa ist eine Künstlerin, die das Publikum mit ihrem einzigartigen Sound sofort in den Bann zieht: echt, ehrlich und meditativ. Solar-Based HipHop ist der reine Ausdruck der Seele und zeichnet sich vor allem durch hypnotisierende, experimentelle HipHop-Beats aus.

TERMIN
So., 10.04.2022, 18.00 Uhr 

RASSISMUS GEGEN OSTASIATISCH GELESENE MENSCHEN

Workshop

In diesem Workshop geht es um die Geschichte und Merkmale von Rassismus. Genauer um Rassismus, der gegen ostasiatisch gelesene Menschen vor und während der Corona-Pandemie gerichtet ist. Dabei sollen vor allen Dingen auch die Auswirkungen von und Widerstandskämpfe gegen Rassismus betrachtet werden.
Im Anschluss an einen einführenden Vortrag wird es eine Fragerunde geben. Danach öffnen wir mehrere Breakout-Räume, u. a. einen Raum zu der Frage „Wie kann ich antirassistisch sein?“ und einen Raum für Menschen mit eigenen Rassismuserfahrungen, um sich austauschen und vernetzen zu können.

TERMIN
Mi., 02.04.2022, 11.00 bis 16.00 Uhr, vier.zentrale

Titanic Ensemble Herzog © F. Götzen

DER UNTERGANG DER TITANIC

Eine Komödie

von Hans Magnus Enzensberger

Zwei Stunden und vierzig Minuten dauerte 1912 der tatsächliche Untergang der Titanic, zuvor als Wunderwerk der Technik gefeiert, als Inkarnation des Fortschritts und noch heute geht dieser Dampfer immer wieder unter. Hans Magnus Enzensberger beschreibt in dreiunddreißig Gesängen diesen Untergang in verschiedenen Zeiten zwischen 1912 und 1978, als der Autor den Text beendete. Ebenso wechseln die Orte: Berlin, Havanna, dort hatte der Autor Ende der sechziger Jahre einige Monate verbracht, und auf den verschiedenen Decks der Titanic, die die sozialen Klassen auf dem Schiff trennten und damit auch die Chancen, auf eines der Rettungsboote zu gelangen.

Die Komödie ist ebenso ein Geisterschiff, die wie die untergehende Titanic durch die Jahrzehnte fährt und fährt – bis heute.

TEAM

Regie PHILIPP PREUSS
Bühne RAMALLAH AUBRECHT
Dramaturgie SVEN SCHLÖTCKE
Kostüm EVA KAROBATH
Video KONNY KELLER
Licht JOCHEN JAHNCKE
Musik KORNELIUS HEIDEBRECHT
Musik HENNING NIERSTENHÖFER
Regieassistenz TOBIAS STÖTTNER

BESETZUNG

PETRA VON DER BEEK, SIMONE THOMA, DAGMAR GEPPERT, GABRIELLA WEBER, ALBERT BORK, GÜNTHER HARDER, KLAUS HERZOG, FABIO MENÉNDEZ, STEFFEN REUBER,  RUPERT J. SEIDL

TERMINE

01.04.2022, 19:30 Uhr, Theater an der Ruhr
02.04.2022, 19:30 Uhr, Theater an der Ruhr
03.04.2022, 18:00 Uhr, Theater an der Ruhr

https://vier.ruhr/der-untergang-der-titanic/

Asia Bistro: the next pacific.
2019. Hien Hoang

ASIA BISTRO - MADE IN RICE, SOYA AND SLIT EYES (2022)

Lachs mit Schlitzaugen und Nudeln durch die Ohren – in ihrem Langzeitprojekt „Asia Bistro – Made in Rice“ untersucht Hien Hoang das Zusammenspiel von Essen, Identität und Klischees gegenüber der Asiatischen Kultur im Westen. Durch die Kombination von Fotografie, Performance und Installation will sie stereotype Vorstellungen provozieren und Gegenbilder schaffen.
In der Installation Asia Bistro: Made in Rice, Soya and slit eyes, die speziell für diese Ausstellung konzipiert wurde, hat Hien Hoang verschiedene Bühnen aufgebaut, die dem Publikum eine offene Erfahrung bieten.

TERMIN
Do., 24.03.2022, 19.00 Uhr, Vernissage + Artist Talk
Fr., 25.03.2022 – Do., 07.04.2022, Ausstellung

RASSISMUS GEGEN OSTASIATISCH GELESENE MENSCHEN

Warm-up Workshop

In diesem Workshop geht es um die Geschichte und Merkmale von Rassismus. Genauer um Rassismus, der gegen ostasiatisch gelesene Menschen vor und während der Corona-Pandemie gerichtet ist. Dabei sollen vor allen Dingen auch die Auswirkungen von und Widerstandskämpfe gegen Rassismus betrachtet werden.
Im Anschluss an einen einführenden Vortrag wird es eine Fragerunde geben. Danach öffnen wir mehrere Breakout-Räume, u. a. einen Raum zu der Frage „Wie kann ich antirassistisch sein?“ und einen Raum für Menschen mit eigenen Rassismuserfahrungen, um sich austauschen und vernetzen zu können.

TERMIN
Mi., 23.03.2022, 18.30 Uhr, online 

Fotograf: Björn Stork

VOICES FROM THE SILENT UNIVERSITY #4

Lesung

Die Teilnehmerinnen des Autobiographie-Projekts des Interkulturellen Frauen Empowerment Netzwerk der Silent University Ruhr laden euch, eure Familien und Freundinnen ganz herzlich zu einer Reihe von Lesungen mit eigenen Texten ein. Die Texte werden jeweils auf Deutsch, Arabisch und Englisch vorgetragen und erlauben einen direkten, persönlichen Einblick in das Leben der Autorinnen. Die Lesungen vermitteln dem Publikum einen Eindruck, wie sie durch ihre Erfahrungen als Migrantinnen und Frauen geprägt wurden. Durch ihre Autorinnenschaft positionieren sich die Frauen gegenüber der Welt. In der einladenden Atmosphäre der vier.zentrale, in der das Netzwerk beheimatet ist, möchten sie sich mit anderen Autor*innen und dem Publikum austauschen. Im März lesen Nada Mahmoud und Bridget Fonkeu für uns aus ihren Texten.

TERMIN
Sa., 19.03.2022 15.00 Uhr

RALPH HAMMERTHALER'S ZEIT FÜR ZUKUNFT, 7 NEUE BAUKULTUR (NACHHALTIGKEIT BEDINGT HALTUNG)

Diskurs und Konzert

In Europa verbrauchen Gebäude 40 Prozent unserer Energie, und sie stehen für 36 Prozent unseres CO2-Ausstoßes. Durch Quartiersansätze versucht Lamia Messari-Becker, neue Wege aufzuzeigen, immer darauf bedacht, sie sozialverträglich zu gestalten und die Menschen zu überzeugen. In einem Essay über den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung zitiert sie als Warnung Karl Valentin: „Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen habe ich mich nicht getraut.“
Lamia Messari-Becker, Bauingenieurin, ist Professorin für Gebäudetechnologie und Bauphysik an der Universität Siegen. Sie fordert seit Langem eine grundsätzlich andere Baupolitik, um den Herausforderungen des Klimawandels wirkungsvoll zu begegnen. 2020 wurde sie in den Club of Rome aufgenommen. 

Gîn Bali ist Gitarristin, Sängerin, Musikpädagogin, Veranstalterin, DJ und Producer. Ihre Sounds sind geprägt von ihrer persönlichen Auseinandersetzung ihres diasporischen Ichs, das sich eigentlich jede Stunde neu für sie definiert.

TERMIN
So., 13.03.2022, 18.00 Uhr 

VOM GEDANKEN BIS ZUR VERÖFFENTLICHUNG #3 DEFRAG ZINE, GLITTER & TRANSCODIERT

Lesung

Nach zwei Lesungen bei uns treffen sich drei Magazine online, um sich auszutauschen: Weshalb führte ihr Weg zur Selbstorganisation? Wie ist es, zwischen eigenem künstlerischen Dasein und der Rolle als Herausgeber*in zu balancieren? Mit diesem Podium ist das Ziel angestrebt, dass noch mehr Stimmen organisiert und gehört werden können.
defrag ist ein feministisches Zine-Kollektiv aus Düsseldorf an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft. Die Glitter – die Gala der Literaturzeitschriften ist ein Literaturmagazin, das seit 2017 dezidiert queeren Autor*innen und Texten, jährlich erscheinend, eine Plattform bietet und bisher in ausgewählten Läden Österreichs, der Schweiz und Deutschlands, sowie per online-shop erhältlich ist, um so die queere Literatur-Szene zu stärken. Transcodiert versteht sich als (notwendige) Ergänzung der Literaturszene und des etablierten Literaturbetriebs. Es ist eine Publikation queerer literarischer Werke und eine Plattform für den künstlerischen Ausdruck von trans*, inter*, nicht-binären*, queeren* und questioning Personen.

TERMIN
FR.,11.03.2022 19.00 Uhr, online

VOM GEDANKEN BIS ZUR VERÖFFENTLICHUNG #2 – TRANSCODIERT

Lesung

Nach der Auftaktslesung mit defrag zine im Februar setzen wir die Reihe mit Transcodiert fort. Das junge Magazin hat sich vorgenommen, Stimmen zu versammeln, die ihre eigenen Geschichte schreiben und damit ganz für sich selbst sprechen.
Transcodiert ist ein neues Literaturmagazin mit Texten, Illustrationen und Fotografien von trans*inter*, nicht-binären*, queeren* und questioning Personen. Die Texte der Ausgabe #1 von Transcodiert sollen unsere Existenz herausschreien, sie zart ausbuchstabieren
und uns davon befreien, nur ganz bestimmte Geschichten erzählen zu dürfen. Mit Transcodiert wollen wir Lebensrealität, Ehrlichkeit, Widerstand, Schmerz und Liebe in künstlerischer Form abbilden. Eine Lesung
ermöglicht es, die Texte, in dem empowernden Moment des Vortragens, erfahrbarer und spürbarer zu machen. Die Texte bekommen, gelesen von den Autor*innen, eine persönlichere und intensivere Bedeutung.

Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache statt. Es gilt die 2G+ – Regelung. Unsere Zeitschrift ist ein queeres Literaturmagazin. Wir bitten euch, achtsam mit euren Privilegien umzugehen und ein Bewusstsein/ Awareness für Q*TIBIPOC*, F*LINTA mitzubringen.

TERMIN
Sa.,05.03.2022 19.00 Uhr

Fotograf: Björn Stork

VOICES FROM THE SILENT UNIVERSITY #3

Die Teilnehmerinnen des Autobiographie-Projekts des Interkulturellen Frauen Empowerment Netzwerk der Silent University Ruhr laden euch, eure Familien und Freundinnen ganz herzlich zu einer Reihe von Lesungen mit eigenen Texten ein. Die Texte werden jeweils auf Deutsch, Arabisch und Englisch vorgetragen und erlauben einen direkten, persönlichen Einblick in das Leben der Autorinnen. Die Lesungen vermitteln dem Publikum einen Eindruck, wie sie durch ihre Erfahrungen als Migrantinnen und Frauen geprägt wurden. Durch ihre Autorinnenschaft positionieren sich die Frauen gegenüber der Welt. In der einladenden Atmosphäre der vier.zentrale, in der das Netzwerk beheimatet ist, möchten sie sich mit anderen Autor*innen und dem Publikum austauschen. Im Februar erweisen uns Zarlasht Sadiqui und Mariam Mohammed Al-Ali die Ehre und teilen ihre Geschichten mit uns.

TERMIN
Sa., 26.02.2022 15.00 Uhr

privat

FATUMA MUSA AFRAH: TOGETHER, WE RISE!

Fatuma Musa Afrah kommt nach Mülheim, um sich über ihre aktivistischen Erfahrungen sowie Expertisen bezüglich Frauen Empowerment sowie Gründung mit Menschen aus der Region auszutauschen. Diese Veranstaltung wird in zwei Teilen präsentiert. Im ersten Teil wird Afrah eine Keynote präsentieren und interaktiv mit Zuschauer*innen ins Gespräch kommen. Im zweiten Teil leitet sie den Austausch mit den Anwesenden und wird über diverse Themen sprechen, u. a. Frauenrecht, den Netzwerkaufbau und wie Rassismus und Diskriminierung mit der Politik aktiv bekämpft werden können.

Afrah ist eine preisgekrönte Menschen- und Frauenrechtsaktivistin. Sie hat den Brandenburger Verein United Actions Women and Girls e.V. gegründet und setzt sich vor allem für ‘Newcomer*innen’ ein. Afrah bevorzugt das Wort gegenüber ‘Flüchtlingen’, da sie die mit dem Begriff verbundene Diskriminierung ablehnt. Sie ist außerdem Autorin.

TERMIN
Sa., 19.02.2022, 15.00 Uhr 

RALPH HAMMERTHALER'S ZEIT FÜR ZUKUNFT, #16 DIE GROßE TRANSFORMATION

Der Klimawandel stellt die Wirtschaft vor nicht leicht zu bewältigende Herausforderungen. Soll das Ziel der CO2-Neutralität erreicht werden, müssen noch in diesem Jahrzehnt entscheidende Maßnahmen ergriffen werden. Als zentral gilt die Orientierung an erneuerbaren Energien. Für die Produktion mit grünem Wasserstoff muss die entsprechende Infrastruktur geschaffen werden. Aber auch Fragen der neuen Arbeitswelt, der Mobilität und der Sanierung von Gebäuden spielen eine Rolle. Inwieweit kann Digitalisierung diesen Prozess unterstützen? Welche politischen Instrumente sind nötig, auch jenseits von steigenden CO2-Preisen und Öko-Fonds auf dem Finanzmarkt? Wie lassen sich Tricks des Greenwashing verhindern? Über die große Transformation wollen wir mit einem renommierten Experten ins Gespräch kommen: Andreas Löschel, Professor für Umwelt-/Ressourcenökonomik und Nachhaltigkeit an der Ruhr-Universität Bochum, der u. a. an den letzten beiden Berichten des Weltklimarats (IPCC) als Leitautor mitwirkte.

Im Konzert singt Monita Wagma. Sie ist passionierte DJ, Radiomoderatorin & Islamwissenschaftlerin. Beruflich bewegt sie sich in der Demokratie- & Toleranzförderung. Privat lässt sie sich treiben: Von Sounds & Stories, die in ihren Sets aus verschiedenen Zeiten, Sprachen und Musikrichtungen zusammengestellt werden.

TERMIN
So., 13.02.2022, 18.00 Uhr 

Fotos (Uhrzeigersinn): Fatima Khan ©privat , Sarah Claire Wray ©Joanna Legid, Lisa Tracy Michalik ©Kunsthalle Düsseldorf, Katja Illner, Ina Holev © privat

VOM GEDANKEN BIS ZUR VERÖFFENTLICHUNG #1 defrag zine

Mit der Lesung von defrag aus Düsseldorf möchten wir die Reihe “Vom Gedanken bis zur Veröffentlichung” beginnen. Die Selbstpublikation ist oft eine wichtige Plattform für Autor*innen, die aus ihren marginalisierten Perspektiven erzählen möchten. Wir haben uns vorgenommen, 2022 Lesungen und Podien mit verschiedenen Publikationen, die ohne Verlage entstanden sind, zu präsentieren.

defrag zine ist ein feministisches Zine-Kollektiv aus Düsseldorf an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft. Es wird von Ina Holev, Lan Nguyen, Lisa Tracy Michalik und Jolande Hörrmann herausgegeben. Die aktuelle Ausgabe beschäftigt sich u. a. mit Selbstreflektion, nicht-linearer Zeitlichkeit und sogenannter “Normalität.”

Autor*innen
Ina Holev 
Lisa Tracy Michalik 
Sarah Claire Wray

Moderation
Fatima Khan

TERMIN
Fr., 04.02.2022, 19.00 Uhr – Online

DIGITALITÄT: DIE AKTUELLE PRAXIS UND ZUKUNFTSVISIONEN

Die Digitalität ist spätestens seit dem Ausbruch der Pandemie nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Plötzlich bekommen viele spürbar mit, wie die digitale Technologie unser Leben bestimmt. Glücklicherweise hat die Situation den Vorteil, dass Fachleute barriereärmer mit interessierten Menschen ins Gespräch kommen können. So auch die Gäste des Podiums, das wir von vier.ruhr geplant haben. lala.ruhr sieht sich als ein Labor für die Landschaft der Metropole Ruhr und nutzt die digitale Technologie, um Zukunftsvisionen zu konkretisieren und zu veranschaulichen. Ilja Mirsky (Universität Tübingen) bewegt sich zwischen Theorie und Praxis und beschäftigt sich mit künstlicher Intelligenz. Helen Varley Jamieson arbeit seit über 20 Jahren im Bereich Cyberperformance und arbeitet schon lange dezentral. Zusammen mit unseren Gästen möchten wir erörtern, inwiefern der Weg in die Digitalität Chancen eröffnet, die wir vielleicht auch noch gar nicht erahnen können. Und gleichzeitig soll es auch um die Gefahren gehen – kommen wir hier jemals wieder raus?

TERMIN
Fr., 28.01.2022, 19.00 Uhr – Online

Foto: F. Götzen

EUROPA ODER DIE TRÄUME DES DRITTEN REICHS

1945. Nein, keine Stunde Null, die illusionäre, die Uhr tickte weiter, zumindest die historische, von Neuanfang konnte keine Rede sein. Als Schlafwagenschaffner fährt der junge Deutschamerikaner Leopold Kessler durch das surreale Deutschland der Nachkriegszeit, vorbei an verwüsteten Ortschaften und Landschaften voller Tristesse. Wie in einem Traum heiratet er in die Familie des Direktors seines Bahnunternehmens ein und befindet sich plötzlich mitten unter ehemaligen Nazis, Gruppierungen von Werwölfen, die gegen das Virus der Vergangenheit immer noch nicht immun sind und nicht hinnehmen wollen, dass der Krieg verloren war. Das Virus lebt fort. 

Der Abend verzahnt Lars von Triers Filme “Europa”, “Epidemic” und Charlotte Beradts Textsammlung “Das Dritte Reich des Traums” zu einer albtraumhaften Befragung unserer Gegenwart. Geschichte als Fiktion, Fiktion als Geschichte, Nazis und die Pest als ewige Wiedergänger. Eine Zugfahrt in unsere Vergangenheit der Zukunft der Vergangenheit. Eine theatrale Hypnose.

“Du willst aufwachen, um dich vom Wahnbild Europas zu befreien. Aber das ist nicht möglich.”

BESETZUNG

PETRA VON DER BEEK  Sprecherin / Seherin
ALEXANDER GIER Niels / Larry / Seifert
FABIO MENÉNDEZ Lars / Pater / Stelemann
GABRIELLA WEBER Gitte
FELIX RÖMER  Max Hartmann / Mann im Schlafanzug / Claes
DAGMAR GEPPERT Kat Hartmann
ALBERT BORK Leo Mesmer
STEFFEN REUBER Inspektor / Colonel Harris / Siggi
KLAUS HERZOG Onkel Kessler
RUPERT J. SEIDL Udo Kier Schauspieler / Siggi

TEAM
PHILIPP PREUSS Regie
HELMUT SCHÄFER Dramaturgie
KONNY KELLER Video
RAMALLAH AUBRECHT Bühne
KORNELIUS HEIDEBRECHT Musik
EVA KAROBATH Kostüm
TOBIAS STÖTTNER Regieassistenz
JOCHEN JAHNCKE Licht
FRANZ DUMCIUS Ton
SVEA MENNE Hospitanz

TERMINE
Sa. 15.01.2022, 20:00 Uhr | online auf dringeblieben.de
Sa. 29.01.2022, 19:30 Uhr | live im Theatersaal
Sa. 26.02.2022, 19:30 Uhr | live im Theatersaal

https://https://vier.ruhr/europa-oder-die-traeume-des-dritten-reichs-ua/.theater-an-der-ruhr.de/repertoire/europa-oder-die-traeume-des-dritten-reichs-ua/

DER MÜLLKOMPLEX RALPH HAMMERTHALER’S ZEIT FÜR ZUKUNFT #15

Betrachtet man die Abfallmenge als Spiegel des materiellen Wohlstands, dann hat Deutschland ein hohes Niveau erreicht: 416,5 Millionen Tonnen fielen 2019 an. In den letzten zwanzig Jahren hat sich Plastikmüll aus Verpackungen mehr als verdoppelt. Mit Katharina Istel (NABU Berlin), Katharina Lautsch (Theater an der Ruhr) und Henning Wilts (Wuppertal Institut) wollen wir über öffentliches Bewusstsein und nachhaltigen Konsum sprechen sowie die Chancen der Kreislaufwirtschaft erörtern. Max Prosa, ein Geschichtenerzähler an Gitarre und Klavier, begleitet diesen Abend mit seiner einzigartigen Mischung aus Musik und Gedichten.

TERMIN
So., 16.01.2022, 18.00 Uhr

Fotograf: Björn Stork

VOICES FROM THE SILENT UNIVERSITY #2

Die Teilnehmerinnen des Autobiographie-Projekts des Interkulturellen Frauen Empowerment Netzwerk der Silent University Ruhr laden euch, eure Familien und Freundinnen ganz herzlich zu einer Reihe von Lesungen mit eigenen Texten ein. Die Texte werden jeweils auf Deutsch, Arabisch und Englisch vorgetragen und erlauben einen direkten, persönlichen Einblick in das Leben der Autorinnen. Die Lesungen vermitteln dem Publikum einen Eindruck, wie sie durch ihre Erfahrungen als Migrantinnen und Frauen geprägt wurden. Durch ihre Autorinnenschaft positionieren sich die Frauen gegenüber der Welt. In der einladenden Atmosphäre der vier.zentrale, in der das Netzwerk beheimatet ist, möchten sie sich mit anderen Autor*innen und dem Publikum austauschen. Nach dem erfolgreichen Auftakt im Dezember lesen Claire Jutts und Sultana Beko im Januar vor.

TERMIN
Sa., 15.01.2022 15.00 Uhr

ÖKOZID RALPH HAMMERTHALER’S ZEIT FÜR ZUKUNFT #14

In seinem für die ARD gedrehten Spielfilm Ökozid (2020) stellt Andres Veiel die Bundesrepublik Deutschland vor Gericht, und zwar im Jahr 2034. Angeklagt von Staaten des globalen Südens, die an den Folgen des Klimawandels massiv zu leiden haben, müssen sich das Land und seine frühere Kanzlerin, die mittlerweile achtzigjährige Angela Merkel, vor dem in Berlin tagenden Internationalen Gerichtshof verantworten. Durch Lobbyismus und das Festhalten an der Wachstumsideologie seien, so der Vorwurf, notwendige Maßnahmen verhindert worden. „Angesichts des Ausmaßes der Katastrophe,“ sagt Veiel, „ist der juristische Weg eine erste Antwort auf das Versagen der Politik.“ Andres Veiel, geboren 1959 in Stuttgart, zählt zu den profiliertesten deutschen Filmemachern, dessen Werke auf gründlicher Recherche beruhen. Besonders bekannt sind seine Dokumentarfilme Black Box BRDDie Spielwütigen und Beuys sowie seine Spielfilme Wer wenn nicht wir und Ökozid. Veiel steht für politisch engagierte Kunst und wurde dafür mit unzähligen Preisen ausgezeichnet.

TERMIN
So., 12.12.2021 16.00 Uhr

Fotograf: Floria Rüegg

PRAKTISCH GALAKTISCH

Vor dem Weltentor ins Unbekannte geht es ganz schön galaktisch zu! Hier steht ein Kaugummi kauender, gelangweilter Türsteher. Wie gelähmt lässt er eine Kaugummiblase nach der anderen platzen. Er scheint zu warten. Auf wen oder was, das weiß man nicht.

Plötzlich erscheint ein Mischwesen, nicht Mensch, nicht Tier, nicht Pflanze und doch von allem ein bisschen etwas. Irgendwie dazwischen halt. Es rappt zuckersüße Melodien und tanzt sich die Seele aus dem Leib. Das lustige bunte Viech lädt in seine abenteuerlichen Welten ein. Traust du dich mit? Na dann los! Es wird garantiert praktisch galaktisch!

TERMINE
Sa., 11.12.2021 16.00 Uhr, Ringlokschuppen Ruhr 
So., 12.12.2021 16.00 Uhr, Ringlokschuppen Ruhr 

Fotograf: Björn Stork

VOICES FROM THE SILENT UNIVERSITY #1

Im Anschluss an die erste Lesung von Fragmenten des laufenden Autobiografie-Projekts des Interkulturellen Frauen Empowerment Netzwerk kam die Idee zustande, mit einer Reihe von vier Lesungen in die vier.zentrale zurück zu kehren, da das Netzwerk in diesem Raum beheimatet ist. Die Schreibenden werden ihre eigene Geschichten erzählen und für sich selber sprechen. In der herzlichen Atmosphäre möchten sie sich mit anderen Autor*innen und dem Publikum austauschen. Für den Auftakt lesen Mona Alshabani und Lolita Agatep-Foy ihre Texte über ihre Identitäten vor und werden dabei musikalisch umrahmt. 

TERMIN
Sa., 04.12.2021 15.00 Uhr

Bildrechte: Jessica Arsenau

Jessica Arsenau DAWNS

Die Arbeit Dawns der kanadischen Künstlerin Jessica Arseneau beschäftigt sich mit dem Zustand der Schlaflosigkeit im Morgengrauen an der Schwelle zwischen Nacht und neuem Tag.
Während ihres einjährigen Aufenthalts als Residentin des Programms Zu Gast bei Urbane Künste Ruhr drehte Jessica Arseneau mit Laiendarsteller*innen in den frühen Morgenstunden eine Reihe von One-Take-Videos in verschiedenen Umgebungen im Ruhrgebiet. Entstanden sind filmische Bilder, die an tableaux vivants erinnern und Personen zeigen, deren Müdigkeit sich über ihre Körperhaltung transportiert.
Im Rahmen einer Schaufensterausstellung in der Mülheimer Innenstadt sind einige Sequenzen des Projekts zu sehen; so auch in den Schaufenstern der vier.zentrale! 

TERMINE
Sa., 04.12.2021 00.00 Uhr – Mo., 13.12.2021, 00.00 Uhr 

INTELLIGENZ

Diskurs und Konzert

Worin liegen die Chancen, worin die Risiken von Künstlicher Intelligenz?  Die Rechenleistung von Computern hat sich dermaßen erhöht, dass KI in fast allen gesellschaftlichen Bereichen zur Anwendung kommt. Wie aber lassen sich Handlungen von fortgeschrittenen KI-Systemen noch nachvollziehen und kontrollieren, wenn sie selbstständig arbeiten und entscheiden? Darauf wollen wir Antworten finden mit Ute Schmid und ihrem Forschungsprojekt Erklärbare KI. 

Gästin: Prof. Dr. Ute Schmidt, Universität Bamberg
Musik: Schlakks, Rapper aus Dortmund

TERMINE
So., 14.11.2021 18.00 – 21.00 Uhr 

Foto: F. Götzen

EUROPA ODER DIE TRÄUME DES DRITTEN REICHS

1945. Nein, keine Stunde Null, die illusionäre, die Uhr tickte weiter, zumindest die historische, von Neuanfang konnte keine Rede sein. Als Schlafwagenschaffner fährt der junge Deutschamerikaner Leopold Kessler durch das surreale Deutschland der Nachkriegszeit, vorbei an verwüsteten Ortschaften und Landschaften voller Tristesse. Wie in einem Traum heiratet er in die Familie des Direktors seines Bahnunternehmens ein und befindet sich plötzlich mitten unter ehemaligen Nazis, Gruppierungen von Werwölfen, die gegen das Virus der Vergangenheit immer noch nicht immun sind und nicht hinnehmen wollen, dass der Krieg verloren war. Das Virus lebt fort. 

Der Abend verzahnt Lars von Triers Filme “Europa”, “Epidemic” und Charlotte Beradts Textsammlung “Das Dritte Reich des Traums” zu einer albtraumhaften Befragung unserer Gegenwart. Geschichte als Fiktion, Fiktion als Geschichte, Nazis und die Pest als ewige Wiedergänger. Eine Zugfahrt in unsere Vergangenheit der Zukunft der Vergangenheit. Eine theatrale Hypnose.

“Du willst aufwachen, um dich vom Wahnbild Europas zu befreien. Aber das ist nicht möglich.”

BESETZUNG

PETRA VON DER BEEK  Sprecherin / Seherin
ALEXANDER GIER Niels / Larry / Seifert
FABIO MENÉNDEZ Lars / Pater / Stelemann
GABRIELLA WEBER Gitte
FELIX RÖMER  Max Hartmann / Mann im Schlafanzug / Claes
DAGMAR GEPPERT Kat Hartmann
ALBERT BORK Leo Mesmer
STEFFEN REUBER Inspektor / Colonel Harris / Siggi
KLAUS HERZOG Onkel Kessler
RUPERT J. SEIDL Udo Kier Schauspieler / Siggi

TEAM
PHILIPP PREUSS Regie
HELMUT SCHÄFER Dramaturgie
KONNY KELLER Video
RAMALLAH AUBRECHT Bühne
KORNELIUS HEIDEBRECHT Musik
EVA KAROBATH Kostüm
TOBIAS STÖTTNER Regieassistenz
JOCHEN JAHNCKE Licht
FRANZ DUMCIUS Ton
SVEA MENNE Hospitanz

TERMINE
30.10.2021, 20:00 Uhr
31.10.2021, 13:00 Uhr
01.11.2021, 18:00, Uhr
11.11.2021, 19:30, Uhr
12.11.2021, 19:30 Uhr
13.11.2021, 19:30 Uhr
26.11.2021, 19:00, Uhr
27.11.2021, 19:30, Uhr
28.11.2021, 18:00 Uhr

https://www.theater-an-der-ruhr.de/repertoire/europa-oder-die-traeume-des-dritten-reichs-ua/

Foto: polynice

UNTER DEM TEPPICH

Installation und Performance / God’s Entertainment

Was wird unter den Teppich gekehrt in Deutschland und der gesamten europäischen Gemeinschaft? Diese Frage nehmen God’s Entertainment zum Anlass für eine künstlerische Recherche und die daraus resultierende Installation Unter dem Teppich. Letztes Jahr hat die Gruppe in der vier.zentrale einen Teppich (Ćilim) anfertigt, der die Europa-Flagge abbildet. Seine Fäden und seine Struktur aus Kett- und Schussfäden, die in einem komplexen Gewebe aufeinandertreffen, stehen symbolisch für gesellschaftliche Zusammenschlüsse und Menschen aller Art in Bewegung. Die Ausstellungsbesucher:innen können in Interaktion mit der Installation gehen.

TERMINE
Do. 28.10.2021 19 Uhr Performance, 20 Uhr Vernissage
Fr. 29.10. – So. 14.11.2021 jeweils 12-18 Uhr Ausstellung

StückeWerkstatt

Zusätzlich zum Wettbewerb um den Mülheimer Dramatikpreis und den Mülheimer KinderStückePreis gibt es nun die Mülheimer StückeWerkstatt. Hier arbeiten Autor:innen gemeinsam mit Regisseur:innen frei von Zeit- und Konkurrenzdruck an einem Theatertext und dessen Umsetzung. Dabei können sie sich immer wieder über theoretische und praktische Fragen des Schreibens für Theater austauschen. Erfahrene Mentor:innen begleiten die Arbeit. Renommierte Theaterhäuser geben den Text-Regie-Tandems die Möglichkeit, das entstehende Stück frühzeitig auf sein szenisches Potenzial hin zu testen. Mit den Schauspieler:innen des Partner-Theaters entwickeln die Tandems Werkstattaufführungen, die sie dann bei den „Stücken 2022“ in Mülheim präsentieren.

Nachdem der Start der StückeWerkstatt um ein Jahr verschoben werden musste, trafen die Teilnehmer:innen sich während der „Stücke 2021“ erstmals persönlich, um sich kennenzulernen und mit der gemeinsamen Arbeit zu beginnen. 

Eine Veranstaltung der Mülheimer Theatertage „Stücke“ in Zusammenarbeit mit dem Drama Forum Graz und dem Deutschen Literaturfonds e. V.

TEILNEHMER:INNEN
Caren Jeß mit Petra Schönwald, Partner-Theater: Schauspiel Stuttgart
Anne Lepper mit Alia Luque, Partner-Theater: Schauspiel Hannover
Mehdi Moradpour mit Rieke Süßkow, Partner-Theater: Schauspielhaus Wien
Nele Stuhler mit Franz Xaver Mayr, Partner-Theater: Residenztheater München

TERMINE
22. bis 25. Oktober 2021, 20:00 Uhr – Online Premiere

https://vier.ruhr/projekte/

EUROPA

Lars von Trier – Europa Trilogie

Die Europa Trilogie des dänischen Regisseurs Lars von Trier ist zwischen 1984 und 1991 erschienen. Sie besteht aus drei Filmen: The Element of Crime, Epidemic und Europa. Verbunden sind die Filme durch gemeinsame Motive und eine besondere stilistische Handschrift. Wie die Titel der Filme bereits vorwegnehmen, geht es um Verbrechen, Pandemien und europäische Geschichte. Dabei folgt jeder Film einem anderen idealistischen Charakter, der sich zwischen Wirklichkeit und Surrealismus bewegt. Es lohnt sich, diese Filme aus der heutigen Situation heraus neu anzusehen.

TERMIN
20.10.2021, 19:00 Uhr, vier.zentrale 

EPIDEMIC

Lars von Trier – Europa Trilogie

Die Europa Trilogie des dänischen Regisseurs Lars von Trier ist zwischen 1984 und 1991 erschienen. Sie besteht aus drei Filmen: The Element of Crime, Epidemic und Europa. Verbunden sind die Filme durch gemeinsame Motive und eine besondere stilistische Handschrift. Wie die Titel der Filme bereits vorwegnehmen, geht es um Verbrechen, Pandemien und europäische Geschichte. Dabei folgt jeder Film einem anderen idealistischen Charakter, der sich zwischen Wirklichkeit und Surrealismus bewegt. Es lohnt sich, diese Filme aus der heutigen Situation heraus neu anzusehen.

TERMIN
13.10.2021, 19:00 Uhr, vier.zentrale 

OLEANNA

Eine Gastproduktion von ONLY CONNECT!

Das Theaterensemble ONLY CONNECT! rückt mit der Produktion Oleanna die Frage in den Vordergrund, wie genau sich das sogenannte #mansplaining manifestiert. Wie kommuniziert #Mann, wie #Frau? Wer hat #Recht und kann man das eigentlich immer so genau sagen? Dozent John steht kurz vor seiner Revision zur Professur durch das Berufungskommittee der Universität. Als die verunsicherte Studentin Carol jedoch sein Büro betritt, gerät seine akademische Welt aus den Fugen.

Regie: Julie Stearns

TERMIN
09.10.2021, 19:30 Uhr, vier.zentrale 

THE ELEMENT OF CRIME

Lars von Trier – Europa Trilogie

Die Europa Trilogie des dänischen Regisseurs Lars von Trier ist zwischen 1984 und 1991 erschienen. Sie besteht aus drei Filmen: The Element of Crime, Epidemic und Europa. Verbunden sind die Filme durch gemeinsame Motive und eine besondere stilistische Handschrift. Wie die Titel der Filme bereits vorwegnehmen, geht es um Verbrechen, Pandemien und europäische Geschichte. Dabei folgt jeder Film einem anderen idealistischen Charakter, der sich zwischen Wirklichkeit und Surrealismus bewegt. Es lohnt sich, diese Filme aus der heutigen Situation heraus neu anzusehen.

TERMIN
06.10.2021, 19:00 Uhr, vier.zentrale 

WEIßE NÄCHTE – RETOUR NATUR

Alles anders seit geraumer Zeit. Auch die Weißen Nächte vom 13. bis zum 28. August 2021 werden anders als in den Jahren zuvor sein, erweitert zu einem fast dreiwöchigen Festival mit Theater, Konzerten, Poetry, Kunstparcours, Audiowalks und Expeditionen, Performances und Diskursen eröffnen sie die Spielzeit 2021/2022.

TERMINE
Freitag, 13. August 2021
Ab 18.00 Uhr • Ausstellung „Natur Retour“
18.00 Uhr • Performance “Unter Beobachtung: Amoesia vulgaris raffelbergensis”
19.15 Uhr • Poetry “Bas Böttcher”
19.30 Uhr • Konzert “Martin Kohlstedt”
21.00 Uhr • Premiere “Onkel Wanja. Into the trees”, Anton Tschechow, Regie: Philipp Preuss

Samstag, 14. August 2021
Ab 18.00 Uhr • Ausstellung „Natur Retour“
18.00 Uhr • Performance “Unter Beobachtung: Amoesia vulgaris raffelbergensis”
19.00 Uhr • Expeditionen “Gedankengang mit Helmut Schäfer & Axel Freude (Förster)”
19.15 Uhr • Poetry “Bas Böttcher”
19.30 Uhr • Konzert “Ätna”
21.00 Uhr • Theater “Onkel Wanja. Into the trees”, Anton Tschechow, Regie: Philipp Preuss
23.00 Uhr • Performance “The Life Story of Cornelius Johnson’s Olympic Oak & Other Matters of Survival”

Sonntag, 15. August 2021
Ab 18.00 Uhr • Ausstellung „Natur Retour“
18.00 Uhr • Performance “Unter Beobachtung: Amoesia vulgaris raffelbergensis”
19.15 Uhr • Poetry “Bas Böttcher”
19.30 Uhr • Konzert “Hundreds”
21.00 Uhr • Theater “Onkel Wanja. Into the trees”, Anton Tschechow, Regie: Philipp Preuss

Mittwoch, 18. August 2021
Ab 18.00 Uhr • Ausstellung „Natur Retour“
19.00 Uhr • Expeditionen “Gedankengang mit Helmut Schäfer & Simone Schehka (Zoodirektorin Münster)”
19.00 Uhr • Expedition “Am Rand der Landstraße: Ein Drama Walk”
19.00 Uhr • Expedition “Musik aus der Zukunft: Eine Beuys-Hommage”
19.00 Uhr • Expedition “Organismendemokratie mit Club Real”
19.00 Uhr • Expedition “Im Unterland mit Klaus Herzog”
20.30 Uhr • Natur-Show “Mikroorgasmen überall mit Dominik Eulberg”

Donnerstag, 19. August 2021
Ab 18.00 Uhr • Ausstellung „Natur Retour“
18.00 Uhr • Performance “Unter Beobachtung: Amoesia vulgaris raffelbergensis”
19.15 Uhr • Poetry “Jule Weber”
19.30 Uhr • Konzert “Lùisa”
21.00 Uhr • Theater “Onkel Wanja. Into the trees”, Anton Tschechow
Regie: Philipp Preuss

Freitag, 20. August 2021
Ab 18.00 Uhr • Ausstellung „Natur Retour“
18.00 Uhr • Performance “Unter Beobachtung: Amoesia vulgaris raffelbergensis”
19.15 Uhr • Poetry “Jule Weber”
19.30 Uhr • Konzert “Lisa Morgenstern”
21.00 Uhr • Theater “Onkel Wanja. Into the trees”, Anton Tschechow, Regie: Philipp Preuss

Samstag, 21. August 2021
Ab 18.00 Uhr • Ausstellung „Natur Retour“
18.00 Uhr • Performance “Unter Beobachtung: Amoesia vulgaris raffelbergensis”
18.45 Uhr • Spezial / Chor-Intervention “Lettische Lieder”, Kammer- und Theaterchor der Petri-Kirche
19.15 Uhr • Poetry “Miedya Mahmod”
19.30 Uhr • Konzert “Carlos Cipa”
21.00 Uhr • Theater “Onkel Wanja. Into the trees”, Anton Tschechow, Regie: Philipp Preuss
23.00 Uhr • Expedition “Musik aus der Zukunft: Eine Beuys-Hommage”

Sonntag, 21. August 2021
Ab 16.00 Uhr • Ausstellung „Natur Retour“
17.00 Uhr • Konzert “Szene Istanbul,  Jazzpiya”
18.30 Uhr • Diskurs “Türkische und europäische Politik: Can Dündar”
20.00 Uhr • Konzert “Klanglandschaft Kurdistan, Nizamettin Ariç Quartett”

Mittwoch, 25. August 2021
Ab 18.00 Uhr • Ausstellung „Natur Retour“
19.00 Uhr • Expedition “Am Rand der Landstraße: Ein Drama Walk”
19.00 Uhr • Expedition “Musik aus der Zukunft: Eine Beuys-Hommage”
19.00 Uhr • Expedition “Organismendemokratie mit Club Real”
19.00 Uhr • Expedition “Im Unterland mit Klaus Herzog”
20.15 Uhr • Diskurs “Fabian Scheidler: Der Stoff aus dem wir sind”
21.15 Uhr • Konzert “Pantha du Prince”

Donnerstag, 26. August 2021
Ab 18.00 Uhr • Ausstellung „Natur Retour“
18.00 Uhr • Performance “Unter Beobachtung: Amoesia vulgaris raffelbergensis”
19.00 Uhr • Expedition “Gedankengang mit Helmut Schäfer & Navid Kermani”
19.15 Uhr • Poetry “Florian Stein”
19.30 Uhr • Konzert & Lesung “Noma Omran & Rupert Seidl”
21.00 Uhr • Theater “Onkel Wanja. Into the trees”, Anton Tschechow, Regie: Philipp Preuss

Freitag, 27. August 2021
Ab 18.00 Uhr • Ausstellung „Natur Retour“
18.00 Uhr • Performance “Unter Beobachtung: Amoesia vulgaris raffelbergensis”
19.15 Uhr • Poetry “Florian Stein”
19.30 Uhr • Konzert “Martin Kohlstedt”
21.00 Uhr • Theater “Onkel Wanja. Into the trees”, Anton Tschechow, Regie: Philipp Preuss

Samstag, 28. August 2021
Ab 18.00 Uhr • Ausstellung „Natur Retour“
18.00 Uhr • Performance “Unter Beobachtung: Amoesia vulgaris raffelbergensis”
19.00 Uhr • Expedition “Gedankengang mit Helmut Schäfer & Oliver Keymis (Politiker)”
19.15 Uhr • Poetry “Florian Stein”
19.30 Uhr • Konzert “Catt”
21.00 Uhr • Theater “Onkel Wanja. Into the trees”, Anton Tschechow, Regie: Philipp Preuss
23.00 Uhr • Konzert, “Alain Croubalian: The Plains”

https://weisse-naechte.theater-an-der-ruhr.de/kalender/

KULTUR DER VIELFALT

Chancen des Perspektivwechsels – Theater, Tanz, Performance, Workshops und Diskurs
Wie gelingt diversitätssensible Kulturarbeit? Neben dem Ausbau von regionalen Initiativen und Formaten ist die überregionale Vernetzung und Zusammenarbeit entscheidend, um den Ansatz der intersektionalen Diversität in den Darstellenden Künsten weiter voranzubringen. Dabei spielen solidarische Netzwerke, Bündnisse und Allianzen eine wichtige Rolle.
 
TERMINE
23.09.2021
17. 00 Uhr vier.zentrale: KULTUR DER VIELFALT – Begrüßung und Eröffnung mit Frederika Tsai (vier.ruhr) und Immanuel Bartz (PostHeimat Netzwerk)
17.30 Uhr vier.zentrale: „Der Weg in eine unterdrückungsfreie Welt“, Vortrag Dr. Emilia Roig (hybrid)
18.30 Uhr vier.zentrale: „Untitled“, Ausstellungseröffnung Amer Okdeh
19.30 Uhr vier.zentrale:1 Podium 1, „Eine Frage der Qualität? Kuratieren als antirassistische Praxis“ Mit: u.a. Rebecca Ajnwojner, Michaela Kuczinna, Dan Thy Nguyen
21.00 Uhr vier.zentrale: Bar und Musik mit DJ-Duo Finiq
 
24.09.2021
10:00 Uhr Probebühne, Theater an der Ruhr:  „Auf den Spuren des Rassismus“, ganztägiger Workshop mit: Katrin Konrad und Karina Lange
14:00 Uhr vier.zentrale: „One Language Project“, Präsentation Nawras e.V.
16:00 Uhr vier.zentrale: Podium 2, „Es passiert. Kuratieren neben der Institution“, mit: Association for Black Art_ists e.V. (ASBA), Labor für antirassistisches Kuratieren, Moderation: Johanna-Yasirra Kluhs, (Interkultur Ruhr)
18:30 Uhr Shuttle → Theater an der Ruhr, → vier.zentrale
19:30 Uhr Theater an der Ruhr: Premiere: Nathan.Death (UA), von Feridun Zaimoglu, Günter Senkel, Regie: Philipp Preuss, Choreographie: Nir de Volff
19:30 Uhr vier.zentrale: „Wenn das Leben (k)ein Theater ist“, Vortrag M Hasan Hera, Präsentiert von Silent University Ruhr
 
25. 09.2021
10:00 Uhr
Probebühne, Theater an der Ruhr:  „Power to the People“ ganztägiges Empowerment-Training mit Celia Diédhiou und Modou Diédhiou
10:00 Uhr vier.zentrale: „Mind the Trap*“ ganztägiger Workshop mit Golschan Ahmad Haschemi
17:15 Uhr Spaziergang / Shuttle → Ringlokschuppen
18:30 Uhr Ringlokschuppen Ruhr: HUNDERTPRO Festival Vol. III
u.a. mit Abdul Kader Chanin, Akasha Daley, Amjad, Caner Akdeniz, Emese Horti Tanztheater, Erika Ratcliffe, Clit Comedy Club, Yoland Morales
bis ca 24:00 h
 
26. 09.2021
12:00 Uhr Ringlokschuppen Ruhr: „Wessen Erinnerung zählt?“, Lesung Mark Terkessidis
13:30 Uhr Ringlokschuppen Ruhr: KULTUR DER VIELFALT
get-together Einladung mit allen teilnehmenden Kooperationspartner:innen
14:30 Uhr Shuttle → Theater an der Ruhr
15:00 Theater an der Ruhr: Collective Ma‘louba, Reine Formsache, von Mudar Alhaggi und Team, Regie: Waël Ali
 

2020/2021

Foto: Björn Stork | polynice

UR-HEIDI - EINE HEIM-SUCHUNG

Wie reicht das Schweigen über den Nationalsozialismus in Täter*innen-Familien bis in unsere Gegenwart hinein? Heidi muss zum Großvater. In Johanna Spyris Bergroman gibt Tante Dete ihre verwaiste Nichte wortlos beim Alten ab, der als gefährlich gilt. In der Begegnung mit der Enkelin verliert er nach und nach die Aggressionen aus einer im Nebel liegenden Vergangenheit. Diese Erlösungsgeschichte ist eine der bekanntesten Heimaterzählungen des deutschsprachigen Raums aus dem 19. Jahrhundert.

KGI machen einen Zeitsprung und konfrontieren sie mit dokumentarischen Selbstauseinandersetzungen. Sie thematisieren die Mittäter*innenschaft der eigenen Familien im Nationalsozialismus und rekonstruieren die eigene Großeltern-Eltern-Kind-Beziehung: Können wir den*die Täter*in in uns erkennen? Als Heim-Suchung bringt der Theaterabend Ausschnitte aus dem Roman Heidi, Fragmente aus Gesprächen mit den eigenen Eltern, persönliche und politische Reflexionen und popkulturelle Reminiszenzen an die Nachkriegsgeneration zusammen. Eine theatrale Suche (nach) der Gefühlserbschaft der dritten Generation.

BESETZUNG
KONZEPT, TEXT, REGIE: KGI (SIMON KUBISCH, DOMINIK MEDER, MARIA VOGT)

VON UND MIT: ALBERT BORK, JAN EHLEN, LAURA HANSEN, JOHANNA-YASIRRA KLUHS, SIMON KUBISCH, EVA LOCHNER, DOMINIK MEDER, MARCEL NASCIMENTO, MARIA VOGT, MIKE VOJNAR, CHRISTIANE HOLTSCHULTE

PERFORMANCE: ALBERT BORK, MIKE VOJNAR, SIMON KUBISCH, DOMINIK MEDER, MARIA VOGT

FEEDBACK: JOHANNA-YASIRRA KLUHS
AUSSTATTUNG: EVA LOCHNER
VIDEO/BILDGESTALTUNG: LAURA HANSEN, JAN EHLEN

REGIEASSISTENZ + SPECIAL EFFECTS: MARCEL NASCIMENTO
REGIEHOSPITANZ: STEFANIE DÖRR
PRODUKTIONSLEITUNG: CHRISTIANE HOLTSCHULTE

TERMINE
Freitag, 12. März 2021, 20:00 Uhr – Online Premiere

https://www.theater-an-der-ruhr.de/repertoire/ur-heidi-eine-heim-suchung/

EUROPA ODER DIE TRÄUME DES DRITTEN REICHS (UA)

1945. Nein, keine Stunde Null, die illusionäre, die Uhr tickte weiter, zumindest die historische, von Neuanfang konnte keine Rede sein. Als Schlafwagenschaffner fährt der junge Deutschamerikaner Leopold Kessler durch das surreale Deutschland der Nachkriegszeit, vorbei an verwüsteten Ortschaften und Landschaften voller Tristesse. Wie in einem Traum heiratet er in die Familie des Direktors seines Bahnunternehmens ein und befindet sich plötzlich mitten unter ehemaligen Nazis, Gruppierungen von Werwölfen, die gegen das Virus der Vergangenheit immer noch nicht immun sind und nicht hinnehmen wollen, dass der Krieg verloren war. Das Virus lebt fort.

Der Abend verzahnt Lars von Triers Filme “Europa”, “Epidemic” und Charlotte Beradts Textsammlung “Das Dritte Reich des Traums” zu einer albtraumhaften Befragung unserer Gegenwart. Geschichte als Fiktion, Fiktion als Geschichte, Nazis und die Pest als ewige Wiedergänger. Eine Zugfahrt in unsere Vergangenheit der Zukunft der Vergangenheit. Eine theatrale Hypnose.

“Du willst aufwachen, um dich vom Wahnbild Europas zu befreien. Aber das ist nicht möglich.”

BESETZUNG
PETRA VON DER BEEK Sprecherin / Seherin
ALEXANDER GIER Niels / Larry / Seifert
FABIO MENÉNDEZ Lars / Pater / Stelemann
GABRIELLA WEBER Gitte
FELIX RÖMER Max Hartmann / Mann im Schlafanzug / Claes
DAGMAR GEPPERT Kat Hartmann
ALBERT BORK Leo Mesmer
STEFFEN REUBER Inspektor / Colonel Harris / Sigg
KLAUS HERZOG Onkel Kessler
RUPERT J. SEIDL Udo Kier Schauspieler / Siggi

TEAM
PHILIPP PREUSS Regie
HELMUT SCHÄFER Dramaturgie
KONNY KELLER Video
RAMALLAH AUBRECHT Bühne
KORNELIUS HEIDEBRECHT Musik
EVA KAROBATH Kostüm
TOBIAS STÖTTNER Regieassistenz
JOCHEN JAHNCKE Licht
FRANZ DUMCIUS Ton
SVEA MENNE Hospitanz
 
TERMINE
Premiere: 2021
 

 

ANNA KPOK UND DIE DINGE AUS EINER ANDEREN ZEIT

Schaubude Berlin (präsentiert von vier.ruhr)
Seltsames ereignet sich in den Theater und großen Versammlungsräumen während sie geschlossen bleiben. Geheimnisvolle Wesen huschen durch die leeren Räume und platzieren Dinge, die dort normalerweise nicht zu finden sind. Zeitgleich tauchen in den Straßen fremde Gestalten auf. Sie sprechen niemanden an, aber beobachten alles sehr genau. Die Abenteurerin und Detektivin Anna Kpok wird beauftragt, den Geheimnissen auf den Grund zu gehen.

»Anna Kpok und die Dinge aus einer anderen Zeit« ist ein Choose-Your-Own-Path-Theater-Text-Adventure des Theaterkollektivs Anna Kpok, mit Beiträgen von Collective Ma’louba, KGI, Retrofuturisten und weiterer Künstler*innen. Die exklusive Version für die Schaubude Berlin richtet sich an bis zu sechs Spieler*innen.

Die Veranstaltung findet online statt. 

TERMINE
Samstag, 30.01.2021, 20.00 Uhr
Sonntag, 31.01.2021, 16.00 und 20.00 Uhr
Samstag, 06.02.2021, 20.00 Uhr
Sonntag, 07.02.2021, 16.00 und 20.00 Uhr

https://vier.ruhr/spielplan/

OVERDOSE – THE SHOW OF PAIN AND JOY

KAINKOLLEKTIV / COLLECTIVE MA’LOUBA / BOAT PEOPLE PROJEKT
ONLINE-PERFORMANCE

Möchtest du uns in den Kaninchenbau folgen? Dort gibt es Geschichten und Momente zu entdecken. Manche gut. Manche schlecht. Manche nichts von beidem. Präsentiert von stimmlosen Sänger*innen, zerrissenen Schauspieler*innen und Nicht-Performer*innen. Eine theatrale Installation, in der Sie sich im eigenen Tempo bewegen können. In arabischer, englischer, französischer und deutscher Sprache.

Gemeinsam erschaffen die drei Theaterkollektive boat people projekt, Collective Ma’louba und kainkollektiv eine vielstimmige Performance.

TERMINE
Freitag, 18. Dezember 2020 | 20.00 Uhr PREMIERE
Samstag, 19. Dezember 2020 | 20.00 Uhr

INFO
Deutsch, Englisch, Arabisch und Französisch

ORT
Ringlokschuppen | Am Schloß Broich 38 | 45479 Mülheim an der Ruhr

https://www.ringlokschuppen.ruhr/produktionen/spielzeit-2020-2021/koproduktionen-2020-2021/overdose-the-show-of-pain-and-joy

Eröffnung vier.zentrale – Foto: Björn Stork

VIER.ZENTRALE

Die dezentrale heißt jetzt vier.zentrale! Die neue Mülheimer Theaterallianz vier.ruhr (Theater an der Ruhr, Mülheimer Theatertage „Stücke“, Ringlokschuppen Ruhr) verbündet sich mit dem Bildungsnetzwerk Innenstadt und der Silent University. Gemeinsam haben sie einen Raum für das Zusammenspiel von Theater, Stadt und Gesellschaft in der Mülheimer Innenstadt eröffnet. Ein zentraler Ort für Austausch, Gespräche, interkulturelle Begegnung und Kunst. Ein Ort für Integration und Beratung von Migrant*innen für Migrant*innen.

Eröffnung am 05.09.2020

TERMINE

https://vier.ruhr/vier-zentrale/

DAS DEKAMERON

Ein Virus kennt keine Grenzen. Aber die Grenzen werden geschlossen wie die Türen von Kinos und Theatern, Sportarenen und Spielplätzen, Cafés und Bars und zuletzt der Wohnungen. In dem Moment, wo wir der lebendigen Öffentlichkeit entsagen müssen, ziehen wir uns nicht auf uns selbst zurück, sondern wagen ein gemeinsames Experiment. Wir laden Künstler*innen ein, DAS DEKAMERON nach Boccaccio als digitales  Live-Theater frei zu umkreisen. In dieser Zeit begegnen sich die verschiedensten Künstler*innen der Mülheimer Theaterstadt in der Quarantäne. Die Frage, die sich aufdrängt: Was verbindet uns?

Kurz nachdem 1348 die Pest Florenz heimsuchte, veröffentlichte Giovanni Boccaccio seine Novellensammlung Das Dekameron. In der Rahmenerzählung flüchten sieben Frauen und drei Männer vor dem schwarzen Tod in ein Landhaus. Unfähig das Haus zu verlassen, beginnen sie sich gegenseitig Geschichten zu erzählen, in denen mit der wankenden Ordnung, neuen Liebesbeziehungen und sozialer Fantasie gespielt wird. Wir haben zehn künstlerische Teams, die Theater an der Ruhr, Ringlokschuppen Ruhr und den Mülheimer Theatertagen nahestehen, dazu eingeladen, jeweils eine Folge der Serie zu gestalten. In unserer Pilotfolge stellen sich alle beteiligten Künstler*innen vor und geben einen Eindruck davon, wie es in den kommenden Wochen zugehen könnte. Das Projekt ist die Vision einer ausufernden Interdisziplinarität, bei der Schauspieler*innen, Performer*innen, Autor*innen, Künstler*innen, Denker*innen, Träumer*innen, Menschen aus unterschiedlichsten Städten und aus verschiedenen Ländern über elf Wochen hinweg im virtuellen Raum zusammenkommen und live eine eigene Welt entwerfen.

Dabei sind unter anderem: Martin Ambara, CocoonDance, Roberto Ciulli, Albrecht Hirche, Caren Jeß, kainkollektiv, K-G-I, Anna Kpok, Konstantin Küspert, Ma’louba, Mehdi Moradpour, Philipp Preuss, Nele Stuhler, sputnic, subbotnik sowie das Ensemble des Theater an der Ruhr.

Digitales Livetheater

10 Folgen, Donnerstags um 21 Uhr
Pilotfolge: 16. April 2020, 21 Uhr
23. April 2020, 21 Uhr
30. April 2020, 21 Uhr
07. Mai 2020, 21 Uhr
14. Mai 2020, 21 Uhr
21. Mai 2020, 21 Uhr
28. Mai 2020, 21 Uhr
04. Juni 2020 , 21 Uhr
11. Juni 2020 , 21 Uhr
18. Juni 2020 , 21 Uhr
25. Juni 2020 , 21 Uhr

https://vier.ruhr/

StückeWerkstatt

Im Rahmen der StückeWerkstatt arbeiten 4 Autor*innen gemeinsam mit 4 Regisseur*innen frei von Zeit- und Konkurrenzdruck an einem Theatertext und dessen Umsetzung. Erfahrene Mentor*innen begleiten die Arbeit und renommierte Theaterhäuser geben den Tandems Raum, die Texte zu erproben.

Die Teilnehmer*innen der Mülheimer StückeWerkstatt 2020/21 sind:

Caren Jeß mit Petra Schönwald, Partner-Theater: Schauspiel Stuttgart

Anne Lepper mit Alia Luque, Partner-Theater: Schauspiel Hannover

Mehdi Moradpour mit Rieke Süßkow, Partner-Theater: Schauspielhaus Wien

Nele Stuhler mit Franz Xaver Mayr, Partner-Theater: Residenztheater München

Ein Projekt der Mülheimer Theatertage „Stücke“ in Zusammenarbeit mit dem Drama Forum Graz und dem Deutschen Literaturfonds e. V.

https://vier.ruhr/projekte/

Römer, Herzog  © Fersterer

UNTERWERFUNG / GEGEN DEN STRICH

Houllebecq // Huysmans

Verzweifelt und zynisch haben Jean Floressas Des Esseintes, magenkranker Adelsspross mit Hang zum Spleen, und Francois, abgehalfterter Professor für Literatur mit Vorliebe für junge Studentinnen, mit der Welt abgeschlossen. Die Protagonisten aus

Joris-Karl Huysmans Dekadenzroman „Gegen den Strich“ (1884) und Michel Houellebecqs Skandalroman „Unterwerfung“ (2015) sitzen beide an reich gedeckter Tafel und doch verzehren sie sich nach etwas, das ihren Hunger nach Sinn stillt. Während der eine
dabei den radikalen Rückzug aus der Gesellschaft zelebriert, sieht sich der andere einem fundamentalen Systemwandel unter dem Vorzeichen des politischen Islam gegenüber.
Ein europäisches Menü in zwei Zeiten und fünf Gängen.

Regie: Philipp Preuss

27.02.2020, 19:30 Uhr
28.02.2020, 19:30 Uhr
29.02.2020, 19:30 Uhr
05.03.2020, 19:30 Uhr
06.03.2020, 19:30 Uhr
07.03.2020, 19:30 Uhr

Titanic Ensemble Herzog © F. Götzen

DER UNTERGANG DER TITANIC

Eine Komödie

von Hans Magnus Enzensberger

Zwei Stunden und vierzig Minuten dauerte 1912 der tatsächliche Untergang der Titanic, zuvor als Wunderwerk der Technik gefeiert, als Inkarnation des Fortschritts und noch heute geht dieser Dampfer immer wieder unter. Hans Magnus Enzensberger beschreibt in dreiunddreißig Gesängen diesen Untergang in verschiedenen Zeiten zwischen 1912 und 1978, als der Autor den Text beendete. Ebenso wechseln die Orte: Berlin, Havanna, dort hatte der Autor Ende der sechziger Jahre einige Monate verbracht, und auf den verschiedenen Decks der Titanic, die die sozialen Klassen auf dem Schiff trennten und damit auch die Chancen, auf eines der Rettungsboote zu gelangen.

Die Komödie ist ebenso ein Geisterschiff, die wie die untergehende Titanic durch die Jahrzehnte fährt und fährt – bis heute.

TEAM

Regie PHILIPP PREUSS
Bühne RAMALLAH AUBRECHT
Dramaturgie SVEN SCHLÖTCKE
Kostüm EVA KAROBATH
Video KONNY KELLER
Licht JOCHEN JAHNCKE
Musik KORNELIUS HEIDEBRECHT
Musik HENNING NIERSTENHÖFER
Regieassistenz TOBIAS STÖTTNER

BESETZUNG

PETRA VON DER BEEK, SIMONE THOMA, DAGMAR GEPPERT, GABRIELLA WEBER, ALBERT BORK, GÜNTHER HARDER, KLAUS HERZOG, FABIO MENÉNDEZ, STEFFEN REUBER,  RUPERT J. SEIDL

TERMINE

15.11.2019, 19:30 Uhr
23.11.2019, 19:30 Uhr
24.11.2019, 18:00 Uhr
28.11.2019, 19:30 Uhr
30.11.2019, 19:30 Uhr
29.12.2019, 18:00 Uhr

https://www.theater-an-der-ruhr.de/repertoire/der-untergang-der-titanic