JURY 2021
Dr. Christian Esch, Vorsitz
Dr. Christian Esch, geb. 1961 in Bonn, Studium der Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Frankfurt/M. und Göttingen. Nach seiner Promotion zur Oper des 18. Jahrhunderts sowie einem sechsmonatigen Stipendium in Venedig am Deutschen Studienzentrum veröffentlichte er weiterhin wissenschaftliche Arbeiten, insbesondere zu Mozart und Haydn. Viele Jahre wirkte er als Musiktheater- und Schauspieldramaturg, fest und frei, unter anderem in Frankfurt, Innsbruck und München. Regelmäßig verfasste er Rezensionen und Aufsätze für Tageszeitungen, Rundfunk und Fachpresse. Als Produzent und Redakteur entwickelte und verantwortete er für den Hessischen Rundfunk landesweit Konzerte und Reihen, programmierte verschiedene Konzertformate u. a. mit dem Radiosinfonieorchester Frankfurt, produzierte CD-Einspielungen und moderierte regelmäßig Sendungen. Christian Esch war langjähriger Musikbeirat des Goethe-Instituts und lehrte an verschiedenen Hochschulen. Vielfältige Veröffentlichungen zu Kunst und Kultur, regelmäßige Jurytätigkeit (u. a. für die European Cultural Foundation). Seit 2004 ist er Direktor des NRW KULTURsekretariats. 2013 erhielt Esch den Grimme Online Award. 2015–16 beriet er die Stadt Duisburg bei der Kulturentwicklungsplanung. Zuletzt erschien sein Buch „Immer auch ein politischer Impuls“ über den Komponisten und Musikforscher Juan Allende-Blin (Co-Autor: Frank Schneider, Kamprad, 2017). Seit 2019 ist Christian Esch Mitglied im Beirat der Akademie für Theater und Digitalität in Dortmund.
Dr. Hildegard Kaluza
Dr. Hildegard Kaluza ist seit Januar 2015 Abteilungsleiterin für Kultur im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Zuvor langjährige Leitung verschiedener Bereiche innerhalb der Landesregierung und der Landesverwaltung Bremen, insbesondere Familie, Bürgerschaftliches Engagement und Arbeitsmarktpolitik. Berufliche Erfahrungen zudem aus freiberuflicher Tätigkeit und einer Leitungsfunktion in einem Großunternehmen. Großes Interesse im gesamten Berufsleben an sozialen, gesellschaftspolitischen und kulturpolitischen Fragestellungen.
Madeline Ritter
Madeline Ritter ist ausgebildete Volljuristin, Kulturmanagerin und Kuratorin. Seit 1989 initiiert sie vielfältigste Projekte, Festivals und Förderprogramme zur Stärkung der Kunstform Tanz. Von 1993 bis 1998 war sie Gründungsdirektorin und künstlerische Leiterin des Internationales Festivals für Tanz, Film und Neue Medien „Pictures of (e)Motion“ in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland. Von 2004 bis 2019 konzipierte und leitete sie innovative Tanzförderprogramme für die Kulturstiftung des Bundes (Tanzplan Deutschland, Tanzfonds Partner, Tanzfonds Erbe). 2011 gründete sie in Berlin die gemeinnützige Unternehmergesellschaft Diehl+Ritter. Für die wegweisenden Maßnahmen zur Sicherung des Tanzerbes erhielt Diehl+Ritter 2016 den wichtigsten Kulturerbepreis der Europäischen Union, den Europa Nostra Award. Die Unternehmergesellschaft ist Initiatorin von DANCE ON, ein von der Beauftragten für Kultur und Medien gefördertem internationalem Ensemble für Tänzer*innen über 40, Leadpartnerin des Europaprojekts gegen Altersdiskriminierung „Dance On, Pass On, Dream On“, Ko-Trägerin des Bundesförderprogramms TANZPAKT Stadt-Land-Bund und war Kooperationspartnerin des Tanzkongress 2019. Außerdem unterstützt sie die Kulturszene mit den Corona-Hilfsprogrammen Tanzpakt Reconnect und INS FREIE!. – Madeline Ritter lehrt Kulturmanagement an verschiedenen europäischen Universitäten, ist zertifizierter Coach für die Begleitung von Veränderungsprozessen und engagiert sich als Mitglied in diversen Gremien, u.a. im Aufsichtsrat der Kulturfabrik Kampnagel in Hamburg, im Kuratorium des Kulturfonds Frankfurt RheinMain und im Beirat des Deutschen Tanzarchiv Köln. Von 2014 bis 2019 war sie stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Pina Bausch Foundation, seit 2020 ist sie Vorsitzende des Beirats. Sie hält regelmäßig Vorträge und Reden – national sowie international – u.a. zu den Themen Kulturpolitik, Förderstrategien und Tanzerbe.
Frauke Roth
In Hamburg geboren, studiert Frauke Roth Querflöte in Freiburg und London. Ab 1998 managt sie das Ensemble Oriol Berlin, fusioniert es mit dem Potsdamer Persius Ensemble und formt daraus ein gefragtes Kammerorchester (Kammerakademie Potsdam). 2015 wird sie Intendantin der Dresdner Philharmonie. Sie entwickelt ein Bespielungskonzept für den neuen Konzertsaal im Kulturpalast, erweitert und profiliert seit seiner Eröffnung 2017 das Konzertangebot der Dresdner Philharmonie maßgeblich und ist darüber hinaus für die Fremdvermietung des Saales verantwortlich. Stetig steigende Besucherzahlen und ein feste Verankerung des Konzertsaals auch im internationalen Musikbetrieb zeugen vom Erfolg ihres Engagements.
Tillmann Wiegand
Tillmann Wiegand wurde 1979 in München geboren. Er ist seit der Spielzeit 2021/2022 als Künstlerischer Betriebsdirektor an der Bayerischen Staatsoper für die künstlerische Planung verantwortlich. Neben Lehraufträgen an der Ruhr Universität Bochum, der Karlshochschule in Karlsruhe und der Hochschule für Musik und Theater Hamburg sitzt er in der Jury von diversen Gesangswettbewerben und im Alumnibeirat der Akademie Musiktheater heute der Deutschen Bank Stiftung. Er begann seine Laufbahn noch vor dem Studium im Büro des Münchner Rundfunkorchesters, als Spielleiter an der Bayerischen Staatsoper und als Disponent am Landestheater Niederbayern. Auf das Studium der Sozialökonomie in Hamburg folgten Anstellungen bei der Ruhrtriennale als Disponent im Künstlerischen Betriebsbüro (Intendanz Willy Decker – 2009-2011) und als Künstlerischer Betriebsdirektor in der Intendanz von Heiner Goebbels (2012-2014). Von 2015 bis 2020 war er als Künstlerischer Betriebsdirektor und seit der Spielzeit 2018/2019 auch als Stellvertreter des Intendanten Georges Delnon an Staatsoper Hamburg tätig.
ZUSAMMENSETZUNG
Die Jury besteht aus vier Fachleuten, einer*m Vertreter*in des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen sowie dem Direktor des NRW KULTURsekretariats (Vorsitz). Jedes Mitglied der Jury verfügt über eine Stimme. Beisitzer sind jeweils ein Vertreter der Bezirksregierung und des Städtetags. Sie nehmen an den Beratungen teil, sind jedoch nicht stimmberechtigt.
VERFAHREN
Das Auswahlverfahren erfolgt in zwei Schritten. In einer ersten Jurysitzung werden die formal gültigen und qualitativ besten Projekte vorausgewählt. In einer zweiten Sitzung stellen die Antragsteller*innen diese kurz vor und führen ein Gespräch mit der Jury. Für die Entscheidungsfindung können ergänzend externe fachliche Expertisen herangezogen werden. Die Bekanntgabe der geförderten Projekte erfolgt Anfang April. Die Jury tagt in nicht öffentlichen Sitzungen.