In seinem für die ARD gedrehten Spielfilm Ökozid (2020) stellt Andres Veiel die Bundesrepublik Deutschland vor Gericht, und zwar im Jahr 2034. Angeklagt von Staaten des globalen Südens, die an den Folgen des Klimawandels massiv zu leiden haben, müssen sich das Land und seine frühere Kanzlerin, die mittlerweile achtzigjährige Angela Merkel, vor dem in Berlin tagenden Internationalen Gerichtshof verantworten. Durch Lobbyismus und das Festhalten an der Wachstumsideologie seien, so der Vorwurf, notwendige Maßnahmen verhindert worden. „Angesichts des Ausmaßes der Katastrophe,“ sagt Veiel, „ist der juristische Weg eine erste Antwort auf das Versagen der Politik.“ Andres Veiel, geboren 1959 in Stuttgart, zählt zu den profiliertesten deutschen Filmemachern, dessen Werke auf gründlicher Recherche beruhen. Besonders bekannt sind seine Dokumentarfilme Black Box BRD, Die Spielwütigen und Beuys sowie seine Spielfilme Wer wenn nicht wir und Ökozid. Veiel steht für politisch engagierte Kunst und wurde dafür mit unzähligen Preisen ausgezeichnet.
TERMIN
So., 12.12.2021 16.00 Uhr