THEATER MÜNSTER 2020

© Adam-Birkett-on-Unsplah

DIE REISE ZUM ENDE VOM ENDE DER WELT

Dieses Projekt steht in der Spielzeit 2022/23 auf dem Spielplan des Stadtensembles Münster. Die Macher*innen fragen: Wo soll das hinführen? Rasende Datenflüsse, steigende Wasserpegel, Kriege und das Leid der Geflüch­teten. Beginnt so die Apokalypse? Oder wird es doch ganz anders? Das Stadtensemble macht sich wieder auf den Weg. Das Publikum reist mit den Künstler*innen durch Münster, wo der Aufbruch in eine Realutopie durch Kunst und Kultur gelingen kann. Das Stadtensemble Münster vernetzt kommunales Theater und freischaffende Kultur­ szene. Es bringt die Inhalte an mögliche wie unmögliche Orte. Es erhält und stärkt die Kultur, stellt sie breiter auf. Seit der Gründung im Jahr 2018 erspürt man sensibel den Geist der Zeit, zuletzt mit dem groß angelegten Festival der Demokratie 2021.

TERMINE
03.06.2023, 7.30 Uhr, Studio
04.06.2023, 7.30 Uhr, Studio

https://stadtensemble.de/reise-zum-ende-der-welt/

2021/2022

© Johannes Plenio

(GE)DICHT … IM JAHR 2022 AN DIE NACHT

Viel Kultur musste coronabedingt ausfallen. Das Stadtensemble Münster ließ sich etwas einfallen. Dafür spielten wir bereits im Jahr 2020 mit den Worten. Auch mit solchen, die man heute gar nicht mehr hören mag “Abstand” zum Beispiel. Wie lautet das Gegenteil? “Dicht”! So entstand (Ge)Dicht auf Abstand. Wir erzeugten Nähe durch Poesie – natürlich unter freiem Himmel und im Schlosspark von Münster.

Im Sommer 2021 fand auch das Lyrikertreffen nicht statt. Wir waren wieder zur Stelle und schufen die “Insel des Pathos” – rot gefärbte Teppiche, die sich wie Inseln eines Archipels über die Innenstadt verteilten. Besucher*innen wandelten von Insel zu Insel. Hier erlebten Sie Spielsequenzen, Musikstücke und Performances zum Thema Pathos, vorgetragen von Kolleg*innen des Stadtensembles.

Wie sank die Sonne glüh und schwer,
Und aus versengter Welle dann
Wie wirbelte der Nebel Heer
Die sternenlose Nacht heran! –
Ich höre ferne Schritte gehn –
Die Uhr schlägt Zehn.

– Annette von Droste Hülshoff

IM DUNKLEN HÖRT MAN BESSER
(Ge)Dicht an die Nacht wählt mit Absicht die sogenannte blaue Stunde für den Beginn dieser poetischen Veranstaltung. Wenn sich Dunkelheit über die Stadt senkt, werden unsere Sinne sensibel. Die Augen erkennen nicht mehr alles. Die Ohren helfen. Wir konzentrieren uns komplett auf das gesprochene Wort, auf das Gedicht.

DIE MACHT DER NACHT
Grusel, Sehnsucht, Leidenschaft – so vieles verbinden wir mit der Nacht. So viele Gedichte beschreiben die nächtlichen Gefühle. Mitglieder des Stadtensembles rezitieren Lyrik im Schein von Kerzen und Taschenlampen an verschiedenen Stellen im Schlosspark. Besucherinnen und Besucher wandeln im eigenen Tempo von Vortrag zu Vortrag. Musik begleitet die Poesie in die Nacht, ins Ohr und direkt ins Herz.

GESUCHT: LIEBLINGSGEDICHT ODER SELBSTGESCHRIEBENE LYRIK
Mach mit! Münsteraner*innen sind herzlich eingeladen, unser Programm zu bereichern. Sende Dein Lieblingsgedicht oder ein selbst geschriebenes Poem an info@stadtensemble.de. Wir sichten Eure Vorschläge und vielleicht entdeckst Du Dein Gedicht in unserem Programm.

(GE)DICHT AN DIE NACHT IM ÜBERBLICK
Was? Lyrik erleben Schlosspark mit dem Stadtensemble Münster.

TERMINE
Am 14. und 15. Mai 2022 zwischen 20.30 Uhr und 22.30 Uhr – Auftakt zur blauen Stunde.
Bei schlechtem Wetter weichen wir aus auf Freitag, den 20. Mai 2022, zwischen 20.30 Uhr und 22.30 Uhr.

https://stadtensemble.de/gedicht-an-die-nacht/

DIE ERMITTLUNG

Szenische Lesung, 6 Durchgänge in 24 Stunden.

DIE ERMITTLUNG BRINGT ORIENTIERUNG UND EMOTION ZUSAMMEN
Wie konnte das Unglaubliche, die systematischen Ermordungen durch den Nationalsozialismus, wie konnte das geschehen? Wir wollen die Zusammenhänge begreifen und müssen dafür in den Abgrund blicken – wir wollen nicht hineinstürzen. Der Dramatiker Peter Weiss verbindet dafür die Form des dokumentarischen Theaterstücks mit der Form des Oratoriums.

Dokumentarisch, weil er die Protokolle des ersten Auschwitz Prozess in Frankfurt (1963 bis 1965) direkt im Anschluss künstlerisch umsetzte. Er selbst nahm als Zuschauer an den Prozessen teil.

Das Oratorium wiederum bildet traditionell eine konzertante Darbietung religiöser Inhalte – zeigt beispielsweise das Leiden Christi zum Osterfest. Mit den 11 Gesängen seines Oratoriums Die Ermittlung nimmt Peter Weiss Bezug auf die Stationen der Juden auf dem qualvollen Weg vom Transport über die Rampe bis zum Feuerofen.

NIE WIEDER … UND DARUM: IMMER WIEDER
Die Ermittlung wurde direkt im Oktober 1965 im Rahmen einer Ring-Uraufführung an fünfzehn Theatern im Westen wie Osten Deutschlands sowie von der Royal Shakespeare Company, London, gezeigt. Es folgten weitere Aufführungen wie zum Beispiel 2009 auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. Sowohl für Spielorte wie Interpretationen lässt das Stück viel Raum. Wir wählen am 8. Mai 2022 den großen Saal im Amtsgericht Münster. Und wir spielen in Dauerschleife. Die Akteur*innen rotieren in sechs Durchgängen zwischen 0 und 24 Uhr. Jede und jeder ist Zeuge*in, Angeklagte*r, Richter*in. Musiker*innen aus Münster begleiten den Vortrag.

ES DARF UNS NICHT LOSLASSEN
Im Winter 2022 wird das Leid der Juden im Dritten Reich verhöhnt. Demonstrierende wenden sich gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Sie heften sich den gelben Judenstern an und wollen sich als Ausgestoßene darstellen. Geschichte wird verdreht und für die eigene Argumentation verformt. Darum brauchen wir die Vorstellung bekannter Fakten wie die Protokolle der Auschwitz Prozesse. Darum öffnet das Oratorium unser Herz immer wieder für Mitgefühl. Und darum brauchen wir die Stimmen von Menschen, die das vergangene Verbrechen wieder erzählen und aktuelle Bezüge herstellen. Dafür wird Matias Ristic bei uns sein. Der Jurist forschte als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kölner Universität für seine Dissertation über Hans Hofmeyer, den Vorsitzenden Richter der Auschwitzprozesse. Er fand heraus, dass Hofmeyer selbst das Regime gestützt hatte.* In unserer Inszenierung von Die Ermittlung wird Ristic das Wort ergreifen und deutlich machen: Wir werden mit Hass, Rassismus, Schuld und Scham nie fertig werden. Darum stellt sich das Stadtensemble der andauernden Auseinandersetzung.

LESENDE Anja Kreysing, Annette Roth, Ari Nadkarni, Armin Nufer, Beate Reker, Bernhard Glose, Carola von Seckendorff, Carolin Wirth , Christian Bo Salle, Christiane Hagedorn, Cornelia Kupferschmid, Eva Schröer, Frank-Peter Dettmann, Gabriele Brüning, Gerhard Mohr, Gregor Bohnensack, Gudula Rosa, Hannes Demming, Hermann Fischer, Ilja Harjes, Jakob Reinhardt , Johanna Kollet , Jonas Riemer, Judith Patzelt, Julian Karl Kluge, Juliane Gaido, Lena Bodenstedt, Maria Goldmann, Magnus Heithoff, Manfred Kerklau, Martin Scholz, Matias Ristic, Regine Andratschke, Rose Lohmann, Sarah Giese, Sophia Demming, Stefan Naszay, Thomas Schweins, Toto Hölters, Ulrich Bärenfänger, Ulrike Knobloch, Wilhelm Schlotterer, Paula Marie Berdrow, Valentin Schroeteler
KÜNSTLERISCHE LEITUNG Carola v. Seckendorff, Cornelia Kupferschmid
SZENISCHE EINRICHTUNG Carola v. Seckendorff
AUSSTATTUNG Sophia Debus, Kathrin Land
PRODUKTIONSLEITUNG Paula Berdrow
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Wolfgang Türk
SOCIAL MEDIA Constanze Wolff, Moritz Piepel, Caroline von Lengerke
DESIGN medlay

TERMIN
08. Mai 2022, 0 Uhr/4 Uhr/8 Uhr/12 Uhr/ 16 Uhr/ 20 Uhr, Amtsgericht Münster, Gerichtsstraße 2, 48136 Münster

https://stadtensemble.de/die-ermittlung/

DISKUSSIONSABEND ZU „DIE ERMITTLUNG“

Nach der 24-Stunden Aufführung von „Die Ermittlung“ von Peter Weiss diskutiert Andreas Determann mit der Regisseurin Carola v. Seckendorff, dem Juristen Matias Ristic und dem Historiker Thomas Köhler über die Bedeutung und Wirkung des Stücks für unsere heutige Zeit. Das Publikum hat die Möglichkleit mit den Diskutanten ins Gespräch zu kommen und die Besucher*innen der Aufführung sind eingeladen ihre Eindrücke zu teilen.

Mit Matias Ristic (Jurist, wiss. Mitarbeiter / Uni Köln, forscht über Hans Hofmeyer, den vorsitzenden Richter des Auschwitzprozesses), Thomas Köhler (Historiker, wiss. Mitarbeiter / Villa ten Hompel), Carola von Seckendorff und Andreas Determann (Geschäftsführer der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V., Moderation).

TERMINE
 11. MAI 2022, 19.00 Uhr

https://stadtensemble.de/die-ermittlung/

MACHT THEATER HIER

WIR SEHEN UNS!
Theater auf der Bühne: Das ist bekannt und doch manchmal ganz weit weg. Dem einen fehlt das Interesse. Der anderen fehlt die Erfahrung. Vielen fehlt die Zeit. Macht nichts! Wir schenken Dir Theater als Erlebnis – ganz unkompliziert. Macht Theater Hier!

Kunst ist die einzige revolutionäre Kraft, weil sie auf menschlicher Kreativität, auf Selbstbestimmung und auf Selbstverwaltung beruht. Mit dieser Idee von Kunst könnte Demokratie eines Tages Wirklichkeit werden.

– Joseph Beuys

WAS MACHEN DIE DENN DA?
Demokratie! Macht Theater Hier zeigt Stücke aus dem Festival der Demokratie. Das fand im Oktober 2021 statt. Es gab viele besondere Produktionen. Zu schade, dass sie einfach so verschwinden. Sie eignen sich prima für kleine Aufführungen und Performances. Und die bringen wir in das Stadtgebiet von Münster. Für uns ist es eine große Freude.

Wir kommen zu den Menschen in Münster und spielen an Plätzen des täglichen Lebens. Die Atmosphäre verändert sich. Sie wird intensiver. Zuschauer*innen erleben die gewohnte Umgebung neu. Sie öffnen sich für Text, Tanz, Musik und Aktion. Wir kommen miteinander ins Gespräch.

DU BEZAHLST MIT DEINEM ERLEBEN
Der Eintritt wird immer erschwinglich und oft kostenlos sein. Für groß und klein, alt und jung, von hier oder woanders. Wir glauben, so gefällt das der Demokratie. Und Du? Bist Du dabei? Bald stellen wir hier die Projekte vor – was, wann, wie.

https://stadtensemble.de/macht-theater-hier/#toggle-id-9

FESTIVAL DER DEMOKRATIE

GLAUBWÜRDIG! BEISPIELLOS! EINZIGARTIG! UNVERWECHSELBAR! PHÄNOMENAL! UNVERZICHTBAR! – UND TROTZDEM GEFÄHRDET: DIE DEMOKRATIE

Von den bisher bekannten Staatsformen kann nur die Demokratie ein friedvolles Neben- und Miteinander unterschiedlicher Geschlechter, Ethnien, Religionen, kurz: unterschiedlicher Menschen ermöglichen. Darin sind wir uns einig, und doch müssen wir um ihren Bestand fürchten. Es gibt berechtigte Zweifel an ihrer Stabilität, ihre Grundwerte werden in Frage gestellt. Sie erscheint weder unantastbar noch selbstverständlich.

Münsters Kulturschaffende aus allen Sparten und Disziplinen, freischaffend oder Teil eines der Theaterhäuser, werden nun endlich, nach einem Jahr corona-bedingter Verschiebung, in einem einzigartigen Gesamtkunstwerk die Demokratie feiern.

Das mehrtägige „Festival der Demokratie“ vom 02. bis 10. Oktober 2021 im Pumpenhaus mit weiteren Veranstaltungsorten in der Stadtbücherei, dem Landesmuseum für Kunst und Kultur, dem Rathausfestsaal, dem Cinema, dem Gasometer und dem öffentlichen Raum, verschmilzt Kunst, Theater, Bildung und Wissenschaft zu einer multidimensionalen Installation, die zugleich Versuchslabor, Erfahrungsraum und offene Denkwerkstatt ist. Mit Aufführungen, Performances, Workshops, Diskussionen und Mitmachaktionen wird das Thema künstlerisch erörtert, reflektiert und hinterfragt. Ein Projekt, das nicht nur zum Zuschauen einlädt, sondern auch auffordert, eigene Antworten zu finden, sich einzumischen und den Dissens zu wagen.

TERMINE
2. – 10. Oktober 2021 im Theater im Pumpenhaus, Münster
und schon ab Herbst 2020 in verschiedenen Werkstattaufführungen und Werkstattformaten Corona gerecht erlebbar

https://festival-der-demokratie.org/

2020/2021

INSEL DES PATHOS

Eine pathetische Stadtintervention mit dem Stadtensemble

Das Stadtensemble bekannt und bewährt durch seine coronatauglichen Stadtinterventionen schreitet zur Tat und verkürzt die Wartezeit zum Lyrikertreffen 2022:

Das Stadtensemble tritt in die Fussstapfen des Pathos und überwältigt leidenschaftlich in
gemessenem Abstand die Stadt mit Literatur Drama, Poesie.

Kommen Sie auf die „Insel des Pathos“ und lassen Sie sich entflammen durch das Feuer des Wortes! Lassen Sie sich mitreißen von Lust, Kraft, Wille und Ekstase!

Konzeption: Carola v. Seckendorff
Künstlerische Leitung: Carola v. Seckendorff, Cornelia Kupferschmid
Produktionsleitung: Paula Berdrow
Social Media: Constanze Wolff, Moritz Piepel, Caroline von Lengerke 
Design: medlay
Akteur*innen: Regine Andratschke, Ulrich Bärenfänger, Paula Marie Berdrow, Lena Bodenstedt, Gabriele Brüning, Hannes Demming, Sophia Demming, Sarah Christine Giese, Maria Goldmann, Christiane Hagedorn, Toto Hölters, Manfred Kerklau, Johanna Kollet, Cornelia Kupferschmid, Marc Heße, Michael Holz, Tashina Mende, Stefan Nászay, Thomas Nufer, Tilman Rademacher, Beate Reker, Christian Bo Salle, Carola von Seckendorff, Michael Schneider, Eva Schröer, Thomas Schweins, Anna Stern, Andi Substanz, Christoph Tiemann, Andreas Weber

TERMINE
Sonntag, 13. Juni 2021
Sonntag, 20. Juni 2021
Wetterbedingter Ersatztermin: Sonntag, 27. Juni 2021
jeweils von 15.15 — 17.17 Uhr 

https://stadtensemble.de/insel-des-pathos/

WERKSTATT DEMOKRATIE

CORONAGERECHT! ANALOG! DIGITAL! INSTALLATIV! VISUELL! AKUSTISCH! IMMERSIV! INTENSIV! KREATIV! DISKURSIV!
Bereits in diesem Jahr ermöglichen 18 Werkstattaufführungen zum „Festival der Demokratie“, weit im Vorfeld dieses außergewöhnlichen Events, einen Einblick. Vom 3. Oktober 2020 bis zum 6. Januar 2021 laden wir in 18 unterschiedlichste demokratische Denk- und Erfahrungsräume ein, geschaffen von Münsters Kulturschaffenden aus allen Sparten und Disziplinen.

KÜNSTLERISCHE GESAMTLEITUNG Carola v. Seckendorff, Cornelia Kupferschmid
PRODUKTIONSLEITUNG Paula Berdrow
PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Wolfgang Türk
DESIGN medlay
SOCIAL MEDIA Constanze Wolff, Moritz Piepel, Caroline v. Lengerke

https://festival-der-demokratie.org/werkstattdemokratie

SYSTEM­RELEVANZIERGANG

EIN CORONAGERECHTER SPAZIERGANG MIT DEM STADTENSEMBLE

„Das ist doch nicht relevant. Nicht systemrelevant. Ist doch bloß Kunst.“

Mit Beginn des „Corona-Zeitalters“ hat ein Wort Einzug gehalten, mit welchem sowohl Künstler*innen als auch Menschen, denen die Begegnung mit analoger Kunst im Moment nicht möglich ist und zuweilen auch schmerzhaft fehlt, permanent konfrontiert sind: Systemrelevanz.

Mehr denn je geht es darum, beweisen, ja streiten und darum ringen zu müssen, dass Kunst kein unnützer Luxus, sondern im wahrsten Sinne des Wortes „Lebensmittel“ ist.

Für Kunst gibt es keinen allgemeinen Maßstab, keine Berechnungsgrundlage für ihren Wert. Die Künste lassen sich weder zur Wertsteigerung in den Tresor legen, noch machen sie uns satt, noch gibt es objektive Kriterien, die uns eindeutig vermitteln, welcher Mehrwert in der Begegnung mit analoger Kunst liegt, geschweige denn, ob etwas Kunst ist oder „wegkann“.

In diesen Coronazeiten wird dieses subkutan schon immer mitschwingende Thema plötzlich existenziell.

Diese Diskussion um Systemrelevanz ist Anlass zu folgender Aktion: Das Stadtensemble lädt Sie zu einem Systemrelevanziergang ein, einem Spaziergang in den kalten, ungemütlichen Monaten von November bis Februar. Bei dieser überraschenden Eins-zu-Eins Begegnung, einem Dialog mit einem Mitglied des Stadtensembles, stellen wir uns mit Ihnen zusammen der Frage: „Wozu braucht es Kunst?“ Bei körperlicher und geistiger Bewegung an frischer Luft erstreiten wir gemeinsam im Rahmen eines Blind Dates ein Fortbestehen der Künste und deren Legitimation.

Sie gehen bis zu 60 Minuten spazieren und tauschen sich so über die Relevanz von Kunst aus, so wie Sie das als spazierendes Systemrelevanzteam gerne möchten. Es bedarf keiner Vorbereitung, es ist kein Interview, sondern ein Dialog auf Augenhöhe. Zum Ende eines jeden Spaziergangs ziehen Sie gemeinsam ein Fazit und entscheiden spontan, wie Sie dieses hier auf unserer Website veröffentlicht sehen wollen: Als kleines Video oder Audio mit dem Smartphone aufgenommen oder als schriftliches Statement. Sie haben die Wahl, ob Sie anonym bleiben wollen oder wir Ihren Namen nennen dürfen.

https://stadtensemble.de/systemrelevanziergang/#buchung

(GE)DICHT AUF ABSTAND/GRAND TOUR

eine lyrische Promenade durch Europa

Durch 47 Länder geht die Reise durch die junge Lyrik Europas – die große Tour – mit der diesem Projekt zugrundeliegenden und namengebenden Anthologie „Grand Tour“. Herausgegeben von Jan Wagner und Federico Italiano © 2019 Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, München

In einer Zeit in der Grenzen geschlossen werden und gleichzeitig nach Grenzen verlangt wird, öffnen wir unsere Herzen und Ohren umso mehr in jede Richtung und lauschen der Vision eines geeinten Europa.

Der Schlosspark in Münster gibt den Rahmen für eine poetische Reise. Mitglieder des Stadtensembles geben dieser jungen, erstklassig übersetzten Lyrik eine Stimme.
Auf lyrischen Inseln, verstreut im gesamten Park, werden jeweils zwei europäische Länder für maximal ein bis zwei Zuhörende vorgetragen, “ein Stimmengewirr aus dem struppigen, lärmigen, hinreißenden Europa“ entsteht.

Nach 10 bis 15 Minuten wechseln die Zuhörenden die Inseln und tauchen auf dem nächsten freien Platz ein in eine neue Welt Europas.

MITWIRKENDE:
Regine Andratschke, Ulrich Bärenfänger, Gabriele Brüning, Hannes Demming, Sophia Demming, Shaun Fitzpatrick, Marlene Goksch, Philip Grünberg, Christiane Hagedorn, Thorsten Hölters, Silvia Jedrusiak, Manfred Kerklau, Ulrike Knobloch, Johanna Kollet, Cornelia Kupferschmid, Rose Lohmann, Tashina Mende, Gerhard Mohr, Stefan Naszay, Thomas Nufer, Tilman Rademacher, Beate Reker, Jonas Riemer, Christian Salle, Wilhelm Schlotterer, Eva Schröer, Thomas Schweins, Carola v. Seckendorff, Manne Spitzer, Irmhild Willenbrink, Carolin Wirth

IDEE Carola v. Seckendorff
KÜNSTLERISCHE LEITUNG Carola v. Seckendorff, Cornelia Kupferschmid
PRODUKTIONSLEITUNG Paula Berdrow
ASSISTENZ Laura Welle
AUSSTATTUNG Sophia Debus
DESIGN medlay
SOCIAL MEDIA Constanze Wolff, Moritz Piepel, Caroline von Lengerke
PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Wolfgang Türk
FILMDOKUMENTATION Jens Krause

PREMIERE Sonntag, 30. August 2020
TERMIN Sonntag, 13. September 2020
(Ersatztermin bei wetterbedingter Verschiebung: 20.09. )
DAUER ca. 15 Minuten
ORT im Schlosspark
ZEIT 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr

DER MENSCH IST EINE INSEL

eine belebte Stadtinstallation

In diesen „gemütlich apokalyptischen“ Zeiten einer noch nie erlebten globalen Pandemie, die den unaufhaltbaren Klimawandel im öffentlichen Diskurs verdrängt, fühlt sich jeder Mensch auf sich zurückgeworfen. Somit wird jede/r zu seiner eigenen Insel und versucht sich sein Leben so gut es geht auf dieser Insel, in dieser „neuen Normalität“ einzurichten und gegen Angriffe von Viren und Meinungen zu verteidigen.
Die Mitglieder des Stadtensembles präsentieren jeweils auf „Einpersonen-Inseln“ im öffentlichen Raum einzelne Performances unterschiedlichster Art: Gedichte, kabarettistische Beiträge, Tänze, Lieder, Musikstücke und Monologe. Auch die Kunst ist auf eine aseptische Insel verbannt. Die analoge Kunst ist die essentielle Nahrung der Kultur und sie braucht den analogen Menschen. Auf unseren Inseln rücken wir uns ins analoge Stadtbewusstsein.
Dabei richten wir uns nach den aktuellen Hygienestandards und schaffen dennoch eine künstlerische, belebte Installation. Wir machen die Not zur Tugend.
Die verschiedenen Acts dauern höchstens jeweils 15 Minuten und werden mehrfach an verschiedenen öffentlichen Plätzen und Flächen wiederholt.
Um Menschenansammlungen zu vermeiden, werden die einzelnen Aktionen, bis auf Tag und Stunde, nicht vorher durch die Medien örtlich angekündigt. Sobald die Abstandsregeln missachtet werden, lösen sich die Inseln wieder auf und wandern weiter.
So schaffen wir eine Stadtinstallation, die eine gemeinsame Form hat, aber die man niemals ganz sehen kann.
Begeben Sie sich auf Ihr persönliches Inselabenteuer!

MITWIRKENDE
Regine Andratschke, Ulrich Bärenfänger, Gabriele Brüning, Svenja Ciliberto, Sophia Demming, Juliane Gaido, Hugo Gaido, Marlene Goksch, Christiane Hagedorn, Ruppe Kosseleck, Anja Kreysing, Cornelia Kupferschmid, Rose Lohmann, Tashina Mende, Stefan Naszay, Thomas Nufer, Beate Reker, Jakob Reinhardt, Jonas Riemer, Gudula Rosa, Eva Schröer, Thomas Schweins, Carola v. Seckendorff, Manne Spitzer, Carolin Wirth

IDEE Carola v. Seckendorff
KÜNSTLERISCHE LEITUNG Carola v. Seckendorff, Cornelia Kupferschmid
PRODUKTIONSLEITUNG Paula Berdrow
ASSISTENZ Laura Welle
AUSSTATTUNG Sophia Debus
DESIGN Medlay
SOCIAL MEDIA Constanze Wolff, Moritz Piepel, Caroline von Lengerke
PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Wolfgang Türk
FILMDOKUMENTATION Jens Krause

PREMIERE Samstag, 29. August 2020
TERMIN Sonntag, 6. September 2020
(Ersatztermin bei wetterbedingter Verschiebung: 12.09. )
DAUER ca. 15 Minuten
ORT Stadtraum an verschiedenen öffentlichen Plätzen; werden mehrfach wiederholt
ZEIT 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr

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