CASTLE HELDENPLATZ 3D
KGI – Büro für nicht übertragbare Angelegenheiten
1988. Wien. Claus Peymann inszeniert am Burgtheater das Stück Heldenplatz von Thomas Bernhard und löst damals einen „Theaterskandal“ aus. Die österreichische Gesellschaft reagiert gereizt, auf einzelne im Vorfeld veröffentlichte Textstellen: „6,5 Millionen Debile“, „mehr Nazis als 1938“, „Österreich als geist- und kulturlose Kloake“. Ganz Österreich empört sich durch alle politischen Lager und Klassen hindurch und berauscht sich am Skandal. Boykottaufrufe, Morddrohungen, Demonstrationen, Applausschlachten.
KGI bringt nach intensiver Recherche, Interviews und Gesprächen eine mitreißende Virtual-Reality-Experience heraus, in der die Zuschauer:in sich als Protagonist:in im Rausch des Heldenplatzskandals wiederfindet und begibt sich so auf eine Spurensuche nach der großen Gereiztheit der Gegenwart. Dokumentarisches Material trifft auf Thomas Bernhard Granteleien. Unsere Protagonist:in begibt sich darin auch in das gefährliche Wagnis des Erinnerns und droht sich darin zu verlieren: Sie begegnet Geistern der Vergangenheit, Zeitzeugen mit jüdischen Vorfahren, Thomas Bernhard, Claus Peymann, Kurt Waldheim und konfrontiert sich mit der Frage: Was haben wir zu verlieren, wenn wir den Blick in den Abgrund, das Unausprechliche der deutschen und österreichischen Vergangenheit wagen?
Von und mit: Maria Vogt, Simon Kubisch, Dominik Meder, Alexander Bauer, Arthur Romanowski, Mike Vojnar, Johnny Mhanna, Eva Lochner, Anna Bründl, Marcel Nascimento, Marie Hewelt
Konzept, Text, Regie: Maria Vogt, Alexander Bauer, Simon Kubisch, Dominik Meder, Arthur Romanowski
Dramaturgie: Marie Hewelt, Anna Bründl
XR-Design: Alexander Bauer
Eine telefonische Anmeldung ist erforderlich: 0208 599 01 88